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Kurt Hommer
5. Der Freischütz
Vofktopar tn B 'Akten von C. M. v. W«b«r
PERSONEN:
Ottokar, raglartntfor FQr»t . . Johann Britz
ABENDUNTERHALTUNG
r teil.
Der 92-jährige ehemalige Sänger Michael Keck kann sich noch an viele
Einzelheiten dieses Abends erinnern: „Die Kostüme fer de Freischütz het
de Saelerfretz met dem Bannewaiele en Offeburi g'holt, und de Lusche-
fretz het die Kulisse gemolt. Am erschte Owe han numme Metglieder on
geladeni Gest komme derfe, am nächschte Owe esch's dann fer alli gsenn."
Ab 1909 hatte auch der Turnverein für seine Übungsabende und Winterveranstaltungen
den Ochsensaal zur Verfügung. Musikverein, Fußballverein
, Schützenverein, Mandolinenverein und Kirchenchor hatten mit Konzerten
und Theaterabenden große Erfolge zu feiern.
Dann kam 1933: Der Ochsensaal wurde nicht mehr nur für kulturelle
und sportliche Veranstaltungen benutzt. Politische Versammlungen und
Kundgebungen der NSDAP fanden mehrfach im Jahr statt. Hitlers Geburtstag
wurde gefeiert. Musik-, Gesang- und Mandolinenverein wurden
zur Mitwirkung dieser Veranstaltungen „eingeladen".
Kurz vor Kriegsausbruch 1938 war der Ochsensaal mit ca. 70 deutschen
Soldaten belegt. Denen folgten in den ersten Kriegsjahren polnische
Zwangsarbeiter, welche beim Aufbau des Doggererzwerks eingesetzt
waren.
Nach dem Krieg war für kurze Zeit das Anwesen von französischen
Soldaten und deren Offizieren besetzt, glücklicherweise nicht von Marokkanern
, die in anderen Gasthäusern im Ort großen Schaden angerichtet
haben.
Als auch diese schlimme Zeit 1948 vorbei war, konnten sich die Vereine
wieder mit dem Gedanken befassen, im Ochsensaal eine Veranstaltung ab-
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