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Kurt Hanauer
Die Theaterspieler des Gesangvereins nach ihrem Auftritt auf der Ochsenbühne
Meine Anerkennung war der Umstand, dass, wenn ein Kegelaufsetzer
gesucht wurde, mein Großvater zuerst an mich dachte, das hieß dann
4 Stunden lang nach jedem Wurf alle Kegel wieder einzeln aufzustellen.
2 DM und ein Wurstbrot waren der Lohn. Ich war zufrieden.
Noch eine Erinnerung möchte ich als Enkel vom Ochsenwirt erwähnen.
Weil ich als 12-Jähriger nicht zu den Abendveranstaltungen durfte, habe
ich als Kegelbub neben der Bühne Theaterproben gesehen. Ein Privileg,
das sonst keiner meiner Alterskameraden hatte.
In den 50er- und 60er-Jahren waren die Veranstaltungen sehr gut besucht
. Hatte ein Verein zu Theater, Musik, Gesang oder Turnen eingeladen,
so hatten nur die Vereinsmitglieder und nahe Verwandte Zutritt. Mit ca.
350 Personen war der Saal voll. Erst bei einer eventuellen Wiederholung
war Einlass für Nichtmitglieder. So war es auch ein ungeschriebenes Gesetz
, dass z. B. am Fastnachtsdienstag eben nur TV-Angehörige zum TV-
Ball gingen. Der Saal war trotzdem brechend voll.
Erwähnenswert ist auch ein Rückblick auf die Preise für Speisen und
Getränke aus den Jahren um 1955 im Ochsensaal.:
1 Glas Bier 33 Pfennig - 1 Gläschen Obstschnaps 30^-0 Pfennig
1 Wustbrot: (1 Scheibe Brot 4 Scheibchen v. Fleischwurstring und
1 dünne Scheibe Salami) 50 Pfennig
1 Paar Bratwurst m. Brot 1.60 DM
1 Schnitzel m. Brot 2.40 DM
Auf den ersten Blick scheinen die Speisen und Getränke „aus der guten
alten Zeit" billig gewesen zu sein.
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