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Der Bergbau im ehemaligen württembergischen Amt Hornberg
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fürstenbergischen Seite ein alter und ein neuer Stollen, ein oberer Hauptschacht
und drei oder vier andere Schächte, auf Württemberger Territorium
im Jahr 7664 neun Schächte in Betrieb.51 Fautz berichtet, dass die auf dem
Hohberg gewonnenen Erze im 16. und 17. Jahrhundert auf der Schmelze
im Ortsteil Lehengericht geschmolzen wurden. Auch in der ersten Hälfte
des 18. Jahrhunderts und im 19. Jahrhundert wurde auf dem „Hohberg"
Bergbau betrieben, in der Hauptsache auf Maganerze, von denen nur noch
geringe Spuren auf den Halden zu finden sind. Die Vielzahl der alten Bergbauspuren
, Stollen- und Schachtpingen lässt sich nur mit der Ausbildung
der Gänge erklären, die jeweils nur kurze Längen- und Teufenerstreckung
hatten. Hierdurch waren die Bergleute gezwungen, jedes selbstständige
Gangtrum mit einem eigens hierfür angelegten Stollen oder Schacht auszubauen
.52
Die „Isaak-Segen-Grube"
lag über dem Reichenbächle, ca. 2 km südwestlich Schiltachs und führte
Silber und Kobalterze. Der Gang im Tal des Reichenbächles wurde im Jahre
1723 erschürft und von der dort gelegenen Grube bis 1728 ohne besondere
Erfolge gemutet.
7 772 wurde die Grube von zwei Schiltacher Bergleuten erneut gemutet
und im Jahre 1840 wurde von der Grube „Gute Hoffnung" im Reichenbacher
Bächlein nochmals ein kurzer Abbauversuch unternommen.53
Nach Gesner (1753) traten geringe Mengen von Kobalterzen auf, nach
Gmelin (1783) war der Gang berühmt wegen seiner Neszert von gediegenem
Silber und Silberglaserzes (Argentit?).
Die „Eberhard Grube"
im Kienbächle ist die Fortsetzung des im Reichenbächle von Isaaks Segen
erschlossenen Ganges und setzt in zwei Trümern über den Kirnbach und
das Reichenbächle.
Nach Stahl (1767) und Gmelin (1783) stand die Grube von 1723 bis 1729
in Betrieb und 7767 nochmals durch die Wolfgang und Eberhard-Farbmüh-
lengesellschaft. Auf dem selten „einer queren Hand" mächtigen Gang waren
zwei Stollen übereinander angelegt.54 Man förderte neben Kupfererzen
und Anflügen von Rotgültig Erz auch Kobalterze. Mineralisations- oder
Bergbauspuren waren bei Geländebegehungen (1980) nicht mehr vorhanden
.55
Die „St. Johannes Grube"
baute sehr wahrscheinlich im Stammelbach, etwa 500 Meter westlich dessen
Mündung in das Reichenbächle. Nach einem Bericht des Bergmeisters
Rösler von 7756 war die Zeche mit einem Steiger, drei Hauern und drei
Karrenläufern belegt. Rössler teilt ferner mit, dass der Gang vor dem Feld-
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