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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 323
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Der Bergbau im ehemaligen württembergischen Amt Hornberg

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kastrierte Masthähne) von einer Grube".14 Es darf angenommen werden,
dass beim Hornberger Stadtbrand 1442, bei welchem auch das Rathaus ein
Opfer der Flammen wurde, Nachrichten über einen Bergbau in Hornberg
verbrannten.

Auch das Lagerbuch von 1491 bestätigt Hornberger Gruben, denn darin
ist zu lesen: „holtz hermann git jährlich 1 Rappon zu sinem teil uß er
Grueb, die klaus seiler und er habent".75

Spuren sind keine mehr vorhanden, sodass nur noch die Flurnamen
„obere Grub" und „untere Grub" auf ihre ehemalige Lage hinweisen.76
Diese werden im Hornberger Lagerbuch von 1590 erstmals genannt: „Conrad
Bühlhard zinst aus seinem Acker vor dem oberen Tor, die Grub genannt
, und Conrad Engeldinger zinst aus seinem Acker in der Grub vor
dem oberen Tor, ,der Wollenacker' genannt."77 Seit dem Bahnbau 1867 bis
1873 fährt die Bahn zwischen beiden Gewannen hindurch. Unweit der
Gruben stand auf dem Gänswasen eine St. Georg Kapelle. St. Georg war
der Bergbauheilige.

Wie zuvor erwähnt, war in Hornberg zur Zeit Herzog Friedrichs I. (zu
Ende des 15. Jahrhunderts) eine Zeit lang ein Bergamt. Auch im Jahre
1720 war das Hornberger Bergamt für den Grubenbau im württembergischen
Amt Hornberg zuständig. Ein Belegzettel des Jahres 1608 gibt Auskunft
, dass Friedrich Hafner Hornberger Bergmeister war. Aus den Kirchenbüchern
ist bekannt, daß der Hornberger Mitschelin (Michelin) von
1598-1616 Schichtmeister in den Bergwerken war und Georg Aberle um
1670 Bergwerkschlosser.

Von 7609 bis 1622 war Stephan von Schönberger, der von Österreich
kam, württembergischer Obervogt in Hornberg.78 Danach war er bei der
Bergverwaltung in Christophstal tätig. Seine bergbaulichen Tätigkeiten
schildert Schönberger in einem am 20. März 1650 an Herrn Turlach gerichteten
Fachgutachten zu den Gruben in Schottenhöfen.79

Wegen dieser Grube war es schon früher mit der österreichischen Herrschaft
zu einer Auseinandersetzung gekommen, als der Grubenvorsteher in
Schottenhöfen dem Michael Winkelmeyer, Bergrichter im Breisgau und
Schwarzwald, im Jahre 1620 eine Besichtigung der Grube verwehrte. Dies
hatte ihm sein Herr, der Hornberger Obervogt Schönberger, der die Grube
vom Gengenbacher Prälaten zu bestimmten Konditionen verliehen bekam,
strengstens verboten. Deshalb schrieb im März 1628 die vorderösterreichische
Kammer dem Gengenbacher Prälaten, dass es ihm nicht zustehe, das
Bergwerk, das Schönberger nochmals dem Herzog zu Württemberg überließ
, zu verleihen und forderte ihn auf, sich dieses und andere Bergwerke
nicht mehr anzumaßen.80

In seinem Bericht weist der bergbaubegeisterte Hornberger Obervogt
darauf hin, dass er 1618 und 1620, als er Obervogt zu Hornberg war, etliche
Male das Gebirge durchstieg und Anzeichen von unterschiedlichem


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