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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 426
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Pia Mickenautsch

Darunter heißt es:

„ Gestiftet von Joseph Neumaier u. Genovefa
Giesler samt Kinder im Jahre 1857. "

Joseph Neumaier war von 1848-1853 Bürgermeister in Hofstetten. Er war
sehr konservativ eingestellt. Deshalb schickte er keine jungen Männer nach
Haslach zu den badischen Revolutionsversammlungen 1848/49. Dadurch
kam er sehr in Bedrängnis. Er erhielt sogar Drohungen, in denen es hieß,
dass die Revolutionäre seine „Strohburg" anzünden wollten. So kam er in
eine schwere Zeit, in der nicht nur er, sondern seine gesamte Familie viel
durchstehen musste. Auf dem Hof herrschte Hungersnot und es folgten
schlechte Zeiten. So wie er wurden in dieser Zeit viele unter Druck gesetzt.

Als Dank an den Herrgott, dass er in dieser für ihn schlimmen Zeit, kein
großes Unglück erleiden musste und sein Hab und Gut nicht verloren hatte,
ließ er 1857 dieses Kreuz errichten. Damit löste er sein Versprechen ein,
das er während der Revolution abgelegt hatte.

Bis zur Jahrhundertwende war an der Stelle vor dem Kreuz am Herrgottstag
(Fronleichnam) ein Altar aufgestellt. An diesem Altar wurde immer
das Evangelium vom reichen Fischfang vorgelesen.

Durch Aufschüttungen und Wegbauarbeiten hat die Ansicht des Kreuzes
gelitten, denn früher waren vor dem Kreuz zwei Sandsteinstufen mit
Seitenwänden. Die an beiden Seiten stehenden Birken wurden anfangs des
Ersten Weltkrieges von Joseph Rißler und seinem Vater, Fidel Rißler, gepflanzt
.

Herr Joseph Rißler erzählte eine Geschichte, die ihm sein Vater immer
erzählt hat. An dem Tag, an dem das Kreuz aufgebaut wurde, sagte einer
der Männer, dass er das Kreuz ganz alleine hochheben kann. Er probierte
es, hob sich dabei aber einen Bruch.

Renoviert wurde dieses Kreuz im Jahre 1957 zu seinem 100-jährigen
Bestehen. Es wurde gold-braun angestrichen. Die Frau des damaligen
Jungbauern Joseph Rißler stellte Hortensien vor das Kreuz.

Die bisherigen Besitzer des Deckerhofes und somit auch des Kreuzes
waren Joseph Neumaier, Fidel Neumaier, Mathias Rißler, Wendelin Neumaier
, Fidel Rißler, Joseph Rißler und seit 2001 Albert Rißler.

11. Das Kreuz vom Jorchenhof

Während des Krieges 1870/71 legten die Jorchenhofbäuerin und ihr Mann
ein Gelübde ab: Wenn ihre drei Söhne heil aus dem Krieg zurückkämen,
wollten sie ein Hofkreuz mit einer Grotte errichten lassen.

Als die Söhne unverwundet aus dem Krieg nach Hause zurückgekommen
waren, erfüllten die Jorchenbauern ihr Versprechen. Nach 15 Jahren,


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