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Mitgliedergruppen
In der Ettenheimer Kirche, in der sich die Grabstätte des letzten Fürstbischofs von
Straßburg befindet, wurde am Todestag von Kardinal Rohan mit Erzbischof Oskar Saier,
dem Generalvikar Joseph Gaschy von Straßburg, dem Ettenheimer Pfarrer Jörg Christian
Seburschenich und vielen mit Euenheim verbundenen Priestern ein Gedächtnisgottesdienst
gefeiert, der vom Kirchenchor mit der Missa brevis in G-Dur von Mozart festlich mitgestaltet
wurde.
Erwähnenswerte historische Aktivitäten anderer Veranstalter:
Zur Eröffnung des Ettenheimer Kulturherbstes 2002 organisierte unser Mitglied Dr. Franz
Michael Hecht, Oberarzt der Chirurgie am Kreiskrankenhaus Ettenheim, im Bürgersaal die
Ausstellung „Vom Spital zum Krankenhaus heute - 550 Jahre Gesundheitswesen in Ettenheim
". Dabei stellte er auch sein Buch „Spital und Krankenhaus in Ettenheim: 1452-
1952-2002" vor. Die durch Quellenmaterial reich belegte Forschungsarbeit beginnt mit der
Gründung des Spitals um 1452 und führt dann aber über die Darstellung des heute noch bestehenden
Spitalgebäudes von 1780 zum 1952 eingeweihten Krankenhaus auf dem Meierberg
. Breiten Raum nehmen auch die Ausführungen zum aktuellen Kampf um den Erhalt
des kleinen Ettenheimer Krankenhauses ein. In dem vorliegenden Buch werden von einem
engagierten Arzt und Heimatforscher 550 Jahre Ettenheimer Sozial- und Gesundheitsgeschichte
umfassend und lebendig dargestellt. Dem Autor ist ein heimatgeschichtlich und sozialpolitisch
sehr wichtiges und bedeutsames Werk gelungen.
Ebenfalls im Rahmen des Kulturherbstes führte die „kleine bühne ettenheim" unter Leitung
von Wilfried Holzmann das Theaterstück „Paulas Patienten" auf. Autor des Stückes ist
Kurt Salomon Maier, der heute noch im Alter von 73 Jahren in der Kongressbibliothek in
Washington tätig ist. Der heimatgeschichtliche Bezug ergibt sich aus der Tatsache, dass
Kurt Maier aus Kippenheim stammt und 1940 als Kind mit seiner ganzen Familie in das
südfranzösische Lager Gurs deportiert worden war. Ausführliche Information hierüber bietet
Gerhard Finkbeiner in dem Beitrag „Erschütternde Bilddokumente von der Deportation
der letzten jüdischen Familien aus Kippenheim am 22. Oktober 1940", veröffentlicht in
„Schicksal und Geschichte der jüdischen Gemeinde Ettenheim, Altdorf, Kippenheim,
Schmieheim, Rust, Orschweier", 2. Auflage 1997, S. 468 die Aufnahme vom Abtransport
der Familie Maier. Abbildungen auch in „Geroldsecker Land" 40 (1998), der „Ottenau" 80
(2000), S. 256. und zuletzt in „Gedächtnis aus Stein. Die Synagoge in Kippenheim", 2002,
S. 95.
Im Jahr 2002 feierte die Ettenheimer Reb- und Ackerbauzunft mit dem traditionellen
Zunfttag ihr 500-jähriges Bestehen und würdigte dann im September dieses seltene Jubiläum
noch mit einer Ausstellung, in der neben landwirtschaftlichen Geräten und Produkten
auch zahlreiche historische Dokumente aus der Zunftlade und Bilder von den Zunfttagen
ausgestellt waren. Den historischen Teil der Zunftausstellung hatte Thomas Dees bearbeitet.
Ehrengast und Festredner bei der Ausstellungseröffnung war Landwirtschaftsminister Willi
Stächele.
Glückwünsche:
Herzliche Glückwünsche des Historischen Vereins gehen an Prof. Dr. Horst Ferdinand in
St. Augustin bei Bonn zur Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes, das ihm
Bundestagspräsident Wolfgang Thierse im Januar 2002 in Berlin überreichte. Prof. Dr.
Horst Ferdinand ist der Sohn des 1967 verstorbenen Ettenheimer Heimatforschers und Ehrenbürgers
Landgerichtsdirektor Dr. Johann Baptist Ferdinand.
Ein weiterer Glückwunsch geht an Josef Naudascher, dem im März 2002 in der Stadthalle
in Mahlberg der Heimatpreis des Ortenaukreises überreicht wurde. In einer großen
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