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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 85
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Die Auswanderung aus der Ortenau nach Ungarn
zur Mitte des 18. Jahrhunderts

Ortenau er Kolonisten siedeln in Hodschag/Batschka

Gerhard Finkbeiner

Der Sieg des kaiserlichen Heeres über die Türken vor Wien (1683) markiert
den Anfang der Rückeroberung Ungarns. Da das Land durch die von
1529 bis 1687 andauernde osmanische Besetzung weitgehend entvölkert
war, beschloss die habsburgische Verwaltung eine rasche Neubesiedlung
der zurückgewonnenen Donautiefebene. Für das menschenleere, brachliegende
Land sollten tüchtige Handwerker und Bauern aus dem Deutschen
Reich angeworben werden, so die Vorstellung der Wiener Hofkammer und
die der geistlichen und weltlichen Großgrundbesitzer. Die Kolonisten sollten
aber nicht nur die Grenze gegen die Türken militärisch sichern helfen,
sondern auch die landwirtschaftlichen Fortschritte des europäischen Westens
nach Südosteuropa bringen.

Erste umfassende Maßnahme einer planmäßigen Ansiedlungspolitik
war das „Impopulationspatent" des Kaisers Leopold I. von 1698. Als Konsequenz
dieses siedlungspolitischen Vorhabens entstanden in den folgenden
Jahrzehnten mehrere deutsche Siedlungsgebiete:

Das südwestliche ungarische Mittelgebirge (Buchenwald, Schildgebirge
, Ofner Bergland mit Budapest und Umgebung) zwischen Raab, Donauknie
und Plattensee mit dem Zentrum Budapest.

Die Schwäbische Türkei zwischen Plattensee, Donau und Drau mit dem
Zentrum Fünfkirchen.

Die Batschka zwischen Donau und Theiß mit dem Zentrum Neusatz.

Das Banat zwischen Mieresch, Theiß, Donau und Transsilvanischen Alpen
mit dem Zentrum Temeschburg.

Slawonien und Syrmien zwischen Save, Drau und Donau mit dem Zentrum
Esseg.

Sathmar im Nordosten der ungarischen Tiefebene mit den Zentren
Großkarol und Sathmar.

„Aus einer Wüste wurd' ein blühend Eden ..."

Die deutschen Siedlungsdörfer, die oft auf ehemals von slawischen Kolonisten
besiedelten Pussten entstanden, wurden schachbrettartig angelegt.
Für die erste Wohnstätte bekam jeder Kolonist den Hausplatz unentgeltlich
; das Bauholz lieferte die Kameralherrschaft. Die Wände der Sied-


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