http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2004/0153
Zwangsarbeit auf dem Land im „Dritten Reich"
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Das Grab des Zwangsarbeiters
Sigmund Baran in Mahlberg
Foto: Uwe Schellinger (2003)
gräbergesetzes" von 1952 und des darauf aufbauenden „Gräbergesetzes"
von 1965 angehalten sind, die Grabstätten von ausländischen Kriegstoten
dauerhaft zu erhalten.54 Offenbar sind trotzdem Grabstätten aufgelöst worden
, wie etwa in der Riedgemeinde Dundenheim.55 Historisches Bewusst-
sein hat man diesbezüglich in der Kleinstadt Mahlberg bewiesen. Auf dem
dortigen Friedhof lässt sich das schlichte Grab des polnischen Kriegsgefangenen
Zygmunt (Sigmund, Sigismund) Baran finden. Zwar wurden auf
dem Mahlberger Friedhof vor einiger Zeit fast alle Gräber aus der Zeit vor
1945 aufgelöst, die letzte Ruhestätte Zygmunt Barans hat man jedoch belassen
. Das schlicht gehaltene Grab wird von der Mahlberger Stadtverwaltung
in vorbildlicher Weise unterhalten und gepflegt. Der am 24.1.1912 in
Warschau geborene Zygmund Baran wurde als Kriegsgefangener nach
Deutschland gebracht. 1940 wurde sein Status in den eines so genannten
„Zivilarbeiters" umgewandelt. Seit Juli 1940 musste er in Freiburg i. Br.
für das Städtische Forstamt, danach für einen Gaststättenbetrieb und
schließlich für das Bahnbetriebswerk Freiburg arbeiten. Während seiner
vierjährigen Zeit in Freiburg war er in verschiedenen Gemeinschaftslagern
in der Stadt untergebracht. Im April 1944 wurde Baran für Luftschutzar-
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