Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 195
(PDF, 115 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2004/0195
„ Wenn ich so an meine Heimat denke, wenn ich so die Berge betrachte

195

Konzentrationslager Natzweiler
Rotau-Elsaß

Auszug aus der Lagerordnung:

Jeder Häftling darf im Monat 2 Briefe oder
2 Postkarten empfangen und absenden. Eingehende
Briefe dürfen nicht mehr als 4 Seiten
ä 15 Zeilen enthalten und müssen übersichtlich
und gut lesbar sein. Pakete jeglichen Inhalts
sind verboten. Geldsendungen sind nur durch
Postanweisung zulässig, deren Abschnitt nur
Vor- und Zuname, Geburtstag und Häfllings-
nummer trägt, jedoch keinerlei Mitteilungen.
Geld, Photo und Bildereinlagen in Briefen sind
verboten. Die Annahme von Postsendungen, die
den gestellten Anforderungen nicht entsprechen,
wird verweigert. Unübersichtliche und schlecht
lesbare Briefe werden vernichtet. Im Lager kann
alles gekauft werden. Nationalsozialistische
iS^tuogen sind zugelassen, müssen aber vom
Hiftling selbst im Konzentrationslager bestellt
werden.

Der Lagerkommandant.

Meine genaue Anschrift:

Schutphaftling * / J

jseSm4Sse&4c..............................

Sr...jS>f Block...../7.........

Rolau-Elsafi

Konzentrationslager Natzweiler

POSTKARTE

.....^^.^£;j^>

Karte aus dem KZ Natzweiler, Elsass, 1942, an die Mutter

Quelle: Nachlass Bächle

Immer wieder kommt es zu Fluchtversuchen, meist werden die wieder Ergriffenen
erhängt auf dem Appellplatz und alle müssen zusehen. Oft wird
aber auch gleich „auf der Flucht erschossen".

Die meisten Häftlinge sind im September 1944 nach Dachau evakuiert
worden55 oder noch in den Außenlagern.

Eine Besonderheit des Lagers war die Anwesenheit der nicht nur französischen
NN-Gefangenen. Diese Bezeichnung beruhte auf einem Erlass
vom Dezember 1941, wonach Menschen in den besetzten Gebieten, die
des Widerstands gegen die deutsche Besatzungsmacht verdächtig waren,
festzunehmen und anzuklagen waren - später wurden sie nicht mehr angeklagt
, sondern nur noch „bei Nacht und Nebel" erschossen. „Die Bevölkerung
ganzer lothringischer Dörfer" sei hier hingerichtet worden.56

Hans Bächle im Lager Natzweiler

In der Broschüre ist zwischen den Schilderungen der Vernichtung immer
wieder von der majestätischen Naturschönheit die Rede, unter anderem
vom Gipfel des Donon gegenüber. Davon hat auch Hans Bächle 1993 noch
geschwärmt. Ihn hatte vor allem beeindruckt, dass die Personen am Galgen


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2004/0195