Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 225
(PDF, 115 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2004/0225
Der Traum von der Freiheit - Dokumentation Offenburger Auswanderung

225

Nachkommen der Scherer-Familie:

- von Sohn Martin: Malissa Scherer in Ohio

- von Tochter Sophia, verheiratete Vetter: George Vetter, Portsmouth/Ohio
und dessen Sohn Gregory Vetter in San Diego/Cal.

Madeline Wiggins in Columbus/Ohio

Simon Thaddäus Huber: Ein Waltersweier wird amerikanischer Winzer

Ein weiteres Beispiel ist das Schicksal des 44-jährigen Waltersweirer Simon
Thaddäus Huber, der 1832 gemeinsam mit Ehefrau Gertrud, geb.
Weßner und seinen sechs Kindern Monika, Joseph, Armand, Leo Konrad,
Maria Magdalena und Matthäus in die USA auswanderte, sich zunächst in
Louisville/Kentucky niederließ, bevor er weiterzog und 1843 im Süden des
Staates Indiana ein Weingut aufbaute.

Der Historische Verein Offenburg e. V. hat mit den Nachfahren, Karen
Cox-Huber und Joe Huber, den Inhabern der heute ca. 24.000 ar großen
„Huber Orchard Winery" Kontakt aufgenommen. Zur Ausstellungseröffnung
schickten sie zwei Kisten Wein auf die Schiffsreise. Zwei Monate
später kam der Wein pünktlich in Offenburg an und wurde bei der Vernis-
sage an die Besucher ausgeschenkt.

Eine Offenburger Karriere: Der Weg des Rudolf Reul vom jugendlichen
Revolutionär zum amerikanischen Patrioten

Im April 1848 versuchten über 140 Offenburger, Friedrich Heckers Frei-
schärlerzug von Offenburg aus zu unterstützen. Daran beteiligte sich fast
die gesamte männliche Jugend, zumeist junge Gymnasiasten und Studenten
um Karl Heinrich Schaible und Franz Volk. Einer von ihnen war der
22-jährige Medizinstudent Rudolf Reul, ein „gewaltiger Turner mit 45 Zoll
Brustweite".

Reul kam nach Heckers Niederlage für kurze Zeit ins Gefängnis. Ein
Jahr später beteiligte er sich am Maiaufstand 1849. Nach dem Scheitern
der Revolution fahndete man nach Reul wegen „Teilnahme an dem hochverräterischen
Aufruhr". Er floh gemeinsam mit seiner Familie und Freunden
vermutlich über Le Havre in die USA. Die Familie ließ sich in Del-
phos im Bundesstaat Ohio nieder. In den Sumpfgebieten gründete er unter
schwierigen Bedingungen eine Arztpraxis. Als „German 48er" beteiligte
sich der inzwischen 36-Jährige wie etwa 216.000 andere deutsche Einwanderer
in Präsident Lincolns Armee als Hauptmann einer Freiwilligenkompanie
am amerikanischen Bürgerkrieg. Er wurde in Kentucky und Georgia
in erbitterte Kämpfe verwickelt. 1864 erlitt Reul bei Atlanta eine schwere
Verwundung, unter deren Folgen er sein Leben lang litt.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2004/0225