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Rolf Federte
mer leicht war, zeigt ein Brief, den Anselm Pfeiffer an Mathias Pfeiffer,
meinen Ur-Großvater, geschrieben hat.
„Gretna, den 4. November 1883
Lieber Bruder,
es ist schon lange her, dass ich, Dein jüngster Bruder, von mir hören ließ.
Dies ist aber nicht meine und meinem Bruder Alois seine Schuld. Wie oft
haben wir Dich grüßen lassen und niemals hast Du auch grüßen lassen. So
habe ich vor drei Jahren einen Brief an Martin Deichelbohrer geschrieben,
weil sein Bruder Xaver, mein Schwiegervater, gestorben war. Ich habe in
demselben Brief Dich grüßen lassen, aber zugleich eine Antwort von Martin
Deichelbohrer erwartet, aber leider nicht bekommen.
Jetzt aber, nichts für ungut, Mathias und Martin Deichelbohrer. Nun will
ich Dir schreiben in welch traurige Lage ich gekommen bin. Also am 4. Juni
d.J. ist meine Frau Emma (geb. Deichelbohrer) gestorben und hat mir
6 Kinder hinterlassen. Diese starb am Freitag und am Dienstag darauf
starb Johannes, das jüngste Kind auch. Jetzt was anfangen? Das Älteste
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