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Der BUhler Friedhof und seine Geschichte
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1902 muss die Friedhofskapelle renoviert werden. Kunstmaler Flick
malt die Kuppel mit den acht Seligkeiten aus. 1957/58 wird die Kapelle erneuert
und neu gestaltet. Die Fenster werden komplett renoviert und mit
hellen Farben versehen, so dass das Licht einfallen kann und die Streben
und Rundbogen als schmückendes Beiwerk zur Geltung kommen. Nun
entfaltet der Raum seine architektonische Wirkung und teilt sich mit einer
vorher nicht empfundenen Harmonie mit. Als Dominante ist das Mosaik
des Auferstandenen im Chor angebracht. Der Bühler Bildhauer, Grafiker
und Maler Walter Fischer hat dieses Werk geschaffen, zusammen mit dem
Mosaik in der Kuppel. Es stellt den Heiligen Geist in Form einer Taube
dar. Das „schwülstige" Grabmal von Alban Stolz wurde entfernt, sein Grab
deckt nun eine schlichte Grabplatte. Seine Büste steht noch auf der rechten
Seite des Chorraumes. Sie stammt von Bildhauer Sayer in München und
wurde von seinen Verehrern und Schülern gestiftet, besonders von den am
2. August 1864 geweihten Priestern der Erzdiözese. 1998/99 wurde wieder
eine Renovation durchgeführt, die den Charakter der Kapelle aber nicht
veränderte. Bereits drei Jahre nach dem Bau der Kapelle wurden Probleme
mit den Fundamenten und Feuchtigkeit in den Wänden festgestellt. Sie
sind bis heute nicht ganz behoben.
Die Gräber in der Kapelle
Im Chor rechts des Altars befindet sich das Grab von Alban Stolz. Die entfernte
Grabplatte besagte (in deutsch): Hier ruht Alban Stolz, der Heiligen
Gottesgelehrtheit Doktor und Professor an der Universität Freiburg, geboren
den 3. Februar 1808, fromm im Herrn entschlafen den 16. Oktober
1883. Er ruhe in Frieden. Heute heißt es ganz schlicht: Alban Stolz Professor
der Theologie 1808-1883.
Im Chor links des Altars befindet sich das Grab von Pfarrer Ferdinand
Brammer. Er wurde am 8. Oktober 1842 in Neusatz geboren. Er arbeitete
in und für die Pfarrei sehr viel, war aber kein besonders guter Prediger. Am
Karfreitag 1903 erlitt er in der Kirche einen Schlaganfall - laut Nachruf im
Diözesanarchiv vermutlich wegen seines übertriebenen Fastens, an dem er
am 21. August 1903 starb. Er spendete beträchtliche Summen für den Kirchen
- und Kapellenfond. An der Ostseite des Kirchenschiffes befinden sich
die Gräber von:
Dr. Julius Berberich, Stadtpfarrer, gestorben 1916 in Bühl. Er gründete
1907 den katholischen Arbeiterverein in Bühl.
Josef Fischer, Monsignore und Stadtpfarrer, gestorben 1958. Er hat sich
vor allem bei Kriegsende und in den ersten Nachkriegsjahren für die Bevölkerung
eingesetzt. Er erforschte und beschrieb die Heimatgeschichte.
Franz Xaver Knoblauch, Dekan und Stadtpfarrer sowie Ehrenbürger der
Stadt Bühl, gestorben 1897. Er stiftete die Chorfenster, verwirklichte den
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