http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2004/0365
Der Friedrichsbau in Bühl und das Schießhaus in Weimar
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Innenansicht des Schützenhauses in Kleve von 1846 (aus: Denkmalpflege im
Rheinland 1, 1993)
fassade, deren filigrane Sprossen einen Rundbogen markierten, erhob sich
ein Walmdach, das von einem laternenartigen Aufbau bekrönt wurde. Auf
diese Weise war die basilikale Querschnittform bereits am Außenbau ablesbar
. Ein prächtiger, mittelrisalitartiger Vorbau mit dem Hauptportal, der
vor eine der Langseiten trat, fügte sich wie ein Querhaus in die basilikale
Struktur ein. Im Inneren wurden die durch acht achtseitige Holzstützen abgetrennten
Seitenschiffe umgangsartig herumgeführt, wobei die östliche
Schmalseite, in die eine Bühne eingesetzt war, ausgespart wurde. Über
dem Mittelschiff erhob sich ein offener Dachstuhl. Der Name des Architekten
des Schützenhauses ist nicht überliefert. Vermutlich handelt es sich
um Anton Weinhagen, der auch das Friedrich-Wilhelms-Bad in Kleve errichtete
.
Zu den wichtigsten Beispielen dieses Festhallentyps, die noch bestehen,
gehört neben dem Friedrichsbau in Bühl das 1867 erbaute Schützenhaus
auf dem Fürstenberg in Xanten, dessen Festsaal dem in Bühl weitgehend
entspricht. Die dreischiffige Xantener Basilika in Holzbauweise erstreckt
sich hinter einem vorgelagerten Wirtshaus. Die Gesamtanlage erinnert
auch in ihrer Grundrissstruktur an den Friedrichsbau. In Bühl ist dem Festsaal
ebenfalls ein querrechteckiges Gebäude an der Friedrichstraße vorgelagert
. Wie der Festssaal im Kleve besitzt auch der in Xanten im Bereich
des Obergadens ein durchlaufendes Fensterband. Im Gegensatz dazu hat
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