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Johannes Werner
Stoffstreifen mit der Häftlingsnummer von Schwester Felixina
kam und 1944 in Auschwitz starb, nachdem sie sich da wie dort für die
Kranken aufgeopfert hatte;16 Schwester Placida, eine Benediktinerin von
der hl. Lioba aus dem Mutterhaus in Freiburg-Günterstal, die von 1943 bis
1945 in Ravensbrück inhaftiert war;17 Schwester Helena, eine Kreuzschwester
aus Hegne, von 1942 bis 1943 in Ravensbrück;18 und Mutter
Elisabeth von der Heiligen Eucharistie aus der Kongregation „Notre-Dame
de la Compassion", die im Juli 1944 nach Ravensbrück kam und noch am
Karfreitag 1945 anstelle einer anderen Frau freiwillig in die Gaskammer
ging.19 Da waren, ebenfalls in Ravensbrück, die Schwestern Tarsitia von
den Ursulinen aus Schweidnitz; Eustochia von den Schwestern vom Hl.
Geist in Koblenz; Ernestine, Fabiola und Epiphania von den Schulschwestern
U.L. Frau; Leontia, Febronia und Theodora, Borromäerinnen aus Böhmen
.20 Da waren auch die französischen Nonnen, deren Kleider die Deutschen
„unter Gelächter in den Schmutz"21 warfen; die 44 Franziskanerinnen
und die 17 (oder mehr?) Magdalenerinnen aus Warschau, die im August
1944 ins Lager eingeliefert wurden,22 und diejenigen, oder vielleicht
dieselben, die eine Augenzeugin im „fahlen Licht der Bogenlampen"23
sah: „eine Gruppe dicht beieinander stehender Nonnen, die mit zögernden,
unentschlossenen Bewegungen an ihren schwarzweißen Hauben zu nesteln
begannen"24. Ihre größte, wenn nicht sogar einzige Schuld lag darin, dass
sie Ordensfrauen waren. (Dass die Orden „aufgelöst"25 werden müssten,
hatte Goebbels schon 1937 in seinem Tagebuch vermerkt.)
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