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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 401
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Freimaurer in der Ortenau

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Landau, Paris und Bayreuth waren vertreten. Insgesamt 96 Logenbrüder
waren zur Lichteinbringung versammelt. Zeremonienmeister Fritz Siefert
führte die Festversammlung in den Tempel, gefolgt von den Stewards Otto
Maurer und Fr. Brauer. Ihnen folgte der Großmeister Feustel, die Vertreter
der Großloge, welche auf Kissen das Buch des Heiligen Gesetzes, Winkelmaß
und Zirkel trugen, die Beamten der Lahrer Loge, die Gäste sowie die
Lahrer Brüder.

Großmeister Feustel2 führte den Hammer, was bedeutet, dass er die rituelle
Lichteinbringung leitetet, und den Meister vom Stuhl, Seifert, in sein
Amt einführt. Hiernach erfolgt die Verpflichtung der übrigen Beamten, die
Erklärung der Loge für gerecht und vollkommen (Anerkennung durch die
Großloge und Nachweis der ausreichenden Mitgliederzahl), sowie die
Übertragung des 1. Hammers an den Meister vom Stuhl. Danach wurde die
Loge entsprechend den Ritualen eröffnet. Redner Adam legte die Zeichnung
auf: „Hier ist gut sein, hier wollen wir Hütten bauen."

Der Meister der Loge „Zur edlen Aussicht" Ficke3, überreichte seinem
neu ernannten Lahrer Amtsbruder Siefert das Ehrenzeichen und das Diplom
des Ehrenmeisters seiner Loge. Die Grußworte der anwesenden Gäste
schlössen sich an.

Aus der anschließenden Tafelloge ist insbesondere der Toast des Bruders
Treu aus Mannheim hervorzuheben, der sich zu den Friedensbestrebungen
der königlichen Kunst auf konfessionellem und politischem Gebiet
äußert. Gustav Ree schloss die Tafelloge mit dem Bibelwort „Der Friede
sei mit Euch".

Die Freiburger Mutterloge stiftete einige schön gebundene Rituale, welche
auch über die Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft verborgen
geblieben sind und so vor der Vernichtung durch unwürdige Hände bewahrt
wurden. Die Loge „Zur edlen Aussicht" machte den Lahrer Brüdern
auch ein weiteres, besonders wertvolles Geschenk: Das bereits erwähnte
„Weiße Buch".

Aus der Arbeit...

Der Tag der ersten Arbeit nach der Lichteinbringung war der 19. Oktober.
Er galt der praktischen Übung der Humanität, und verschiedene soziale
Einrichtungen wurden mit Gaben bedacht. In der nachfolgenden Zusammenkunft
wurde beschlossen, an jedem der Bruderabende einen freimaurerischen
Vortrag zu halten, bei entsprechendem Mangel an Vorträgen
wurde aus der freimaurerischen Zeitschrift „Die Bauhütte" vorgelesen. Bereits
am 8. November 1868 fanden in der Lahrer Loge die ersten Aufnahmen
statt. Bruder Siefert stiftete der Loge den Altar, Bruder Hufft Bücher
für die Logenbibliothek, und zahlreiche weitere Brüder trugen nach bestem
Können zum Fortschritt der Loge bei.


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