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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 462
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Gerold Glatz

Die Fürsorge für Mutter und Schwester war sehr ausgeprägt. Beide lebten
in bescheidenen Verhältnissen und hatten es nie zu einem Vermögen gebracht
. Isenmann war in allen Situationen sehr großzügig und spendabel.
Der musikbesessene Künstler war in seinem ganzen Leben von einem
übertriebenen Idealismus ausgezeichnet, der leider auch oft ausgenutzt
wurde.

Das Isenmann-Denkmal in Offenburg

Verbunden mit einem großen Sängerfest wurde im Juli 1908 das Isenmann-
Denkmal eingeweiht. Es galt viele Schwierigkeiten zu überwinden, bis der
Plan in die Tat umgesetzt werden konnte. Schon bald nach Isenmanns Tod
1889 wurde versucht, mit Geldspenden dem großen Künstler ein Denkmal
zu setzen. In Offenburg wurde sein Verdienst, nach der Revolution das kulturelle
Leben wieder wesentlich mitbestimmt zu haben, sehr gewürdigt.
Der Badische Sängerbund war vom Denkmal-Plan allerdings nicht sehr begeistert
, obwohl ein Spendenkonto der Vereine schon bestand. Nachdem
der Plan, eine Straße nach Isenmann zu benennen, gescheitert war, nahm
sich Stadtrat Monsch dieser Angelegenheit an. Als Respizient für Anlagenbau
war es ihm möglich, durch die Neugestaltung bei der Bahnerweiterung
einen geeigneten Platz zu finden. Nachdem bedeutende Männer der Wissenschaft
und der Tonkunst mit ihren Namen eine entsprechende Geldspende
getätigt hatten, konnte die Verwirklichung des Denkmals vorangetrieben
werden. Der Offenburger Stadtrat hatte nun nichts mehr einzuwenden
. Die Anwohner erklärten sich ebenfalls bereit, finanziell und materiell
das Vorhaben zu unterstützen.

Bei herrlichem Sonnenschein, geschmückt mit vielen Fahnen, wurde
der Tag festlich begangen. Ein großer Festzug mit Vereinen von Mannheim
bis Freiburg zog durch die Stadt zum Festplatz beim Isenmann-Denkmal.
Nach vielen lobenden Festreden ergriff der Vorsitzende des Isenmann-Komitees
das Wort und übergab das Denkmal mit sinnigen Worten an den
Oberbürgermeister Hermann. Die Stadt möge die sorgfältige Pflege übernehmen
und im Geiste Isenmanns dessen Gedanken und Empfindungen
weitertragen.

Unter den vielen Ehrengästen waren der Oberbürgermeister aus Kehl,
Stadträte aus Gengenbach, Vertreter des Bezirksamtes und des Offenburger
Offiziercorps. Die Regimentsmusik und Massenchöre, die Werke von Isenmann
vortrugen, umrahmten die eindrucksvolle Feier.

Offenburg hatte einen großen Tag, denn zur gleichen Zeit wurde auch
die Max-Wenk-Treppe am Zwingerpark eingeweiht.


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