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Ausstellung zu Leben und Werk des Schwarzwaldmalers
und Mundartdichters Eugen Falk-Breitenbach
(1903-1979) in Hausach/Kinzigtal
Anja Rudolf
Im Jahr 1979 ging das Haus des alemannischen Landschaftsmalers und
Mundartdichters Eugen Falk-Breitenbach mit seinem gesamten Inventar in
den Besitz der Stadt Hausach im Kinzigtal über. Bis zum heutigen Tage
unverändert, scheint es noch die Atmosphäre des früheren Bewohners zu
atmen. Nur selten bleibt ein solches Ensemble ohne schwerwiegende Eingriffe
bestehen. Zum 25. Todestag des Malers Eugen Falk-Breitenbach eröffnete
die Stadt Hausach am Samstag, 21. August 2004, in der ehemaligen
Bahnmeisterei (Eisenbahnstr. 9) eine Ausstellung zu Leben und Werk
des badischen „Malerpoeten".
Am 26. Februar 1903 wurde Eugen Falk als erstes Kind des Heizers
Emil Falk in Offenburg geboren. 1909 zog die Familie nach Hausach. Diese
Stadt sollte die Heimat Eugen Falks werden, die er nur selten und dann
nur mit Widerwillen verließ. Nach der Schulzeit absolvierte er in den Jahren
1918 bis 1922 eine Mechanikerlehre bei den Edelstahlwerken in Haslach
. Aus diesem Städtchen stammte die Familie Falk ursprünglich. Dort
hatte Eugen schon als Kind viel Zeit bei den Großeltern und Verwandten
verbracht und dort lernte er den Pfarrer und Schriftsteller Heinrich Hansjakob
kennen und bewundern. Ein Treffen, das sein ganzes weiteres Leben
beeinflussen sollte.
Nach der Gesellenprüfung nahm er eine Anstellung an, doch konnte ihn
der durch den Vater erwartete und von der Gesellschaft vorgezeichnete Lebensstil
nicht zufrieden stellen. Er erstrebte ein anderes Leben. 1925 ging
er auf Wanderschaft. Über Singen und Fürth kam er nach Nürnberg. Seinen
Unterhalt verdiente er sich durch Zeichnen von „Tee- und Käsefolien",
Zeitungsartikel, 17. Dezember 1970.
Ab 1926 in Nürnberg, konnte er es sich im Wintersemester 1927/28
leisten, die Kunstgewerbeschule zu besuchen. Mit den neuen Fähigkeiten
kehrte er nach Hausach zurück und heiratete 1930 die Putzmacherin Emma
Armbruster, geschieden, die ihren Sohn aus erster Ehe und eine Tochter ihrer
Schwester mit in die Ehe brachte. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete Eugen
Falk als Kaufmann. Doch schon bald versuchte er sich selbstständig zu
machen mit dem Verkauf seiner Landschaftsmalerei und kunstgewerblichen
Produkten. Ab dieser Zeit begann er Zeitungsartikel zu sammeln,
die sich mit Brauchtum, historischen Gebäuden und weiteren heimatgeschichtlichen
Themen befassten. Doch die Zeiten änderten sich und plötz-
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