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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 505
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Weswegen vor dreihundert Jahren in Rheinfelden und Laufenburg des Kaisers Soldaten

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ser versetzte sogar seine Kronjuwelen in Amsterdam, um zu Geld zu kommen
. Erst als deren Verwertung angedroht wurde, sind sie ausgelöst und
sogleich einem anderen Darlehensgeber wieder verpfändet worden.

Aber Oppenheimer war selber in der Klemme. Für fünf Millionen war er
auf fragwürdige Fonds auf 10-12 Jahre hinaus und auf die zukünftige Vermögenssteuer
verwiesen worden. Er selber finanzierte sich durch Darlehen
, die ihm vom Adel und auch von geistlichen Würdenträgern anvertraut
worden waren, welche nicht offen mit dem Kaiser Geschäfte abwickeln
wollten, sondern ihn. Oppenheimer, dazwischenschalteten. Auf die Leipziger
Messe vom Frühjahr 1703 hatte er selber drei Millionen zu zahlen. Dazu
erkrankte er schwer und starb am 14. April 1703 an einer Lungenentzündung
. Nach seinem Tode erklärte der Fiskus den Bankrott über seinen
Nachlass.

Oppenheimer hatte dem Kaiser unermessliche Dienste erwiesen. Dennoch
gestattete dieser ihm nicht, im Hause eine Synagoge einzurichten und
auch die ihm mehrfach versprochene goldene Gnadenkette erhielt er nie.

Bei obiger Schilderung seines Lebens sind wir der umfangreichen Studie
von Max Grunwald1 gefolgt. Die nachfolgenden Darlegungen beruhen
auf eigenen Recherchen.

Beziehungen Samuel Oppenheimers zur Regio

Um seine zahlreichen Lieferungen an die Krone erbringen zu können, war
Samuel Oppenheimer auf ein ausgedehntes Netz von Unteragenten angewiesen
. So findet sich im Staatsarchiv des Kantons Aargau2 ein Beschluss
hinsichtlich eines Gesuchs des Jud Isack Oppenheimber von Thiengen von
1697, in welchem er Zollbefreiung zu Brugg, Klingnau und Königsfelden
für eine Lieferung von Haber und Roggen forderte, die er über den Rhein
liefern wollte. Das Gesuch wurde abschlägig beantwortet. Gewiss hat es
sich um Einkäufe für die Truppenproviantierung für die Soldaten des Kaiser
gehandelt, die sich mit den Franzosen schlugen.

Dieser Isak Oppenheimer ehelichte eine Tochter des 1699 verstorbenen
Patriarchen Marum Guggenheim von Lengnau3: „Judt Maram Tochtermann
Judt Isak Oppenheimer".

Wie der unmusikalische Autor zu einem gemeinsamen Vorfahren mit dem
Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy kommt

Eines der zahlreichen Kinder Samuel Oppenheimers, die Tochter Frommet
(gestorben 1713) heiratet den Stammvater der Familie Guggenheim,
Josef (gestorben 1735). Dieser in Frankfurt a. M. ansässige Bankier lebt in
großem Stil mit sieben Bediensteten im Haus zum Rost. Einer seiner Söh-


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