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Hornberg-Triberg
„Da ging's aus wie's Schießen zu Hornberg und mussten abziehen mit langer Nase", so berichtet
Spiegelberg seinem Hauptmann Karl Moor in Friedrich Schillers Drama „Die Räuber
" (1. Aufzug, 2. Auftritt).
Die hier angedeutete Geschichte vom Hornberger Schießen soll im Jahre 1564 stattgefunden
haben, als der Herzog von Württemberg sein Amtsstädtchen Hornberg im Schwarzwald
besuchte. Das in der ganzen Welt bekannt gewordene geflügelte Wort „Es geht aus
wie das Hornberger Schießen!" hat den Heimatdichter Erwin Leisinger vor etwa 50 Jahren
dazu veranlasst, das Drehbuch zu einem Theaterstück zu schreiben, das seit 1955 jedes Jahr
auf der Freilichtbühne im Storenwald mit gleich bleibendem Erfolg aufgeführt wird.
Es wurde auch im vergangenen Jahr fünf Mal unter der Regie von Dieter Blum und zur
großen Freude der 1.650 Zuschauer gespielt, so dass der Vorsitzende des Historischen Vereins
Hornberg e. V, Wilhelm Brüste, am Ende der Saison mit berechtigtem Stolz verkünden
konnte: „Das Heimatspiel vom Hornberger Schießen hat bis zum heutigen Tag nichts
von seiner Attraktivität eingebüßt!"
Aber es wurde auch an die Kinder gedacht. Das Märchenspiel „Die goldene Gans" von
den Gebrüdern Grimm in der Fassung von Karl-Heinz Fromm erwies sich als einmaliger
Glücksfall: Mehr als 5.000 meist jugendliche Besucher bei zehn Aufführungen waren fasziniert
von den Darbietungen der Akteure, die unter der Leitung von Margot Lang und Angelika
Rapp zu begeistern wussten.
Die Phantasie der Arrangeure, enormer Probenfleiß, unverfälschte Schauspielkunst, die
allen Ansprüchen genügende Bühnentechnik und nicht zuletzt die spürbare Freude der Akteure
am Spiel selbst bildeten die Gewähr dafür, dass schließlich auch das Kriminalstück
„Und dann gab's keines mehr" (in Anlehnung an „Zehn kleine Negerlein") von Agatha
Die von einem unbekannten Künstler auf Holz gemalte Darstellung des Hornberger Schießens
von 1564 als Wandbild im früheren Hotel „Bären " in Hornberg Foto: Adolf Heß
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