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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 66
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Franz Michael Hecht

9. Helena Secklerin, die Frau bzw. Witwe des Georg Leiben, Zeugnisse
ihrer Tätigkeit als Hebamme finden sich im Zeitraum 1757 bis 1775;148
sie starb am 2. August 1776 im Alter von 76 Jahren, sie war etwa 30
Jahre lang Hebamme,149 „die noch die beste war"150;

10. Agatha Albertin, die Frau des Taglöhners Benedict Miller, nachweisbar
zwischen 1764 und 1767;151

11. Michael Glanzmanns Frau;152

12. Barbara Herzogin, die Frau bzw. Witwe des Georg Moßers. Als geschworene
Hebamme nachweisbar zwischen 1767 und 1778,153 gestorben
am 19. Dezember 1782;154

13. Maria Anna Fuetterin: vereidigt 17 82,155 gestorben am 19. Januar
1791, „ßie wäre 8 iar lang ein guete /glickliche hebamm, von der statt
angenommen ";156

14. Elißabetha Jengerin: vereidigt am 24. Februar 1786 (Abbildung 7);157

15. Maria Anna Moßerin: vereidigt am 25. Februar 1791.158

Der Hebammenlohn betrug üblicherweise 5 ß für die Leitung einer Geburt;
das war nicht viel, wenn man bedenkt, dass die Musikanten beim Patrozi-
niumsfest der Hl. Barbara mit 1 fl 5 ß entlohnt wurden. So nimmt es nicht
Wunder, dass sich in einer Liste mit den Namen der Hausarmen des Jahres
1781 die Hebamme Maria Eva Demoldin findet.159

Im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts kam es überall zu einer zunehmend
höheren Qualifizierung des Hebammenstandes. Dieser Tatsache trug
auch die Stadt Euenheim Rechnung indem sie ihren vereidigten Hebammen
eine jährliche Dienstbesoldung gewährte. Erstmalig in der Stattschafney
Rechnung 1787 des Stadtschaffners Barthel Winterer finden sich unter
der Rubrik Ausgaben an Dienstbesoldungen jährliche Zahlungen an die
Hebammen Elisabetha Jengerin und Maria Anna Fütterin bzw. an deren
Nachfolgerin Maria Anna Moßerin in Höhe von jeweils 15 fl pro Jahr, die
von diesem Zeitpunkt ab regelmäßig jährlich ausgezahlt wurden. Ab dem
Jahre 1792 bekamen die beiden Hebammen zusätzlich zu ihrer Jahresbesoldung
noch Korn, sowie ab dem Jahre 1793 außerdem Gerste.

Aber nicht nur Mediziner und Hebammen wurden von der Bevölkerung für
die Behandlung von Krankheiten in Anspruch genommen, wie aus einer
Bemerkung von Machleid ersichtlich ist: „1784 den 12 ten heymonat ist
mitags zeit, / zwischen 1 und 2 uhr, ...gestorben / Jacob menges geweßter
scharffrichter/allhier ...25 und ein halb iar /... er wäre ein ge= / =schei-
der braffer guetter mann, und verstünde / vil von der medicin, am Menschen
und/s:v: (salva venia = mit Verlaub zu sagen) vich ... "160

Ein „Rezeptbuch" der Familie Mengis ist bis zum heutigen Tag erhalten
geblieben. Dieses Buch, gefüllt mit handschriftlichen Aufzeichnungen,
wurde von Jakob Mengis Großvater in Frauenfeld/Schweiz begonnen und


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