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Gesundheitswesen in Euenheim zur Zeit des Kardinals Rohan
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„hat hinderlassen ein ßohn und / 5 dächteren, und schöne mittel, er
wäre ein / guetter, lustiger, Ehren, braffen Mann, ahßo / =nder mit den
armen allen imßpital. "l9]
9. April 1791-1801 Martin Jäger des Rats. Er wurde am 10. Januar 1779
Ratsherr; 1790-1793 Bürgermeister. Er bekam als Spitalschaffner
„lohn in gelt 25 fl, ein manßhauet gärten /bim Joßep Käpele, beim un-
deren thor, / und 3 manßhauet acker, im krezenbach. "192
10. Ab 1802 Xaver Laible.193
Ein Spitalmeier betrieb die Spitalgüter. Der Ettenheimer Chronist Machleid
nannte die Namen der im 18. Jahrhundert von der Stadt eingesetzten
Spitalmeier:194
1. Christian Rodtmundt
2. Joßep Werber
3. Benedikt Kupferschmidt (Kupferschmied)
4. Jacob Blesse
5. Conrad Haberer
6. Joannes Jeger.
Benedikt Kupferschmied starb am 6. Januar 1772; er war zuletzt im Franziskanerorden
in Kenzingen.195 Als sein Nachfolger wurde Jacob Blesse,
der frühere Stadtbott, am 26. Februar 1756 als Spitalmeier eingesetzt. Er
war bis 1766 in diesem Amt. Jacob Blesse starb am 18. März 1766; er
hinterließ sechs Kinder.196
Sein Nachfolger wurde Conrad Haberer. Dieser wurde 1738 geboren.
Haberer heiratete am 28. Mai 1766 Salome Schwarzin; die Hochzeitsfeier
fand im Gasthof Löwen statt. Nachdem seine Frau gestorben war, heiratete
er erneut am 16. Juni 1783 die 25-jährige Magdalena Singrin; die Hochzeit
wurde im „Engel" gefeiert. Haberer starb am 21. Januar 1789; „er wäre
ßpital meyer von anno 1766 biß dato, 22 iar lang, er wäre / ein guetter,
dienstbarer, haußhalt= / ischer, Ehren mann ... / er wäre ohngefehr alt 51
iar, hat hinder / laßen 2 kinder od meitle."197 Seine verwitwete Ehefrau
Magdalena heiratete am 23. Februar 1789 den Gesellen Joannes Jeger. Dieser
wurde nun neuer Spitalmeier.198
Das Ettenheimer Spital besaß zahlreiche Äcker, Matten und Reben, die meist
verpachtet waren. Außerdem lieh der Spitalfonds Gelder gegen Zins aus.
Der Reichtum des Spitals fand aber keine uneingeschränkte Zustimmung
, wie aus einer Notiz Machleids aus dem Jahre 1777 ersichtlich ist:
„1777 ... eß ist halt ein groß Elend/anfangen in Ettenheimb, eß wirdt alle
/ stund schlimer, eß kombt niemalen etwaß / beßers nach, die statt, kirch,
und ßpital, / wird reich, und die burgerschafft wirdt / arm od. gar zu lest
bettler..."199
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