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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 112
(PDF, 120 MB)
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Ingrid Hahn

Die medizinischen Geräte und Gegenstände wurden, nach Eintrag in ein
Buch, leihweise abgegeben. Wohlhabende mussten nach § 71 der Gemeindeordnung
eine Gebühr entrichten. Wegen Ansteckungsgefahr sollten die
bei den Hebammen befindlichen Geräte nur für die Wöchnerinnen benutzt
werden.

1909 wurde Emma Baas als Krankenpflegerin erwähnt.

Am 1. November 1913 übernahm Schwester Emma Kober den Krankenpflegedienst
in Willstätt. Die benötigten Arznei- und Verbandsstoffe
mussten von den Erkrankten oder deren Angehörigen selbst angeschafft
werden. Bei mittellosen Personen trat die Gemeinde ein. Schwester Emma
erhielt aus der Gemeindekasse ein Jahresgehalt von 660,- Mark, das in
monatlichen Raten ausbezahlt wurde. Ferner verpflichtete sich die Gemeinde
, Fräulein Kober zur Kranken- und Invalidenversicherung anzumelden
.

Das Großherzogliche Bezirksamt schlug der Gemeinde die Anschaffung
einer Tragbahre vor, sowie einen kleinen Verbandskasten und sterilisierte
Verbandsstoffe.

Das Bürgermeisteramt ließ 1922 Emilie Engelhardt im Ludwig-Wilhelm
-Krankenheim in Karlsruhe zur Landkrankenpflegerin ausbilden. Im
August 1922 trat Emilie Engelhardt ihren Dienst als Landkrankenpflegerin
in Willstätt an und wurde von der Gemeinde entlohnt.

Die Arbeitsmöglichkeiten der Dorfschwestern wurden mit Beginn der
Nazi-Regierung in Frage gestellt. Am 11. März 1938 erhielten alle Landpflegerinnen
folgendes Schreiben:

„Da die Landpflegerinnen keine Schwestern mit Staatsexamen sind,
müssen ihretwegen gesonderte Verhandlungen geführt werden. Diese
sind zwischen dem Hauptamt der NSV und dem Präsidium des DRK
im Gange, während gleichzeitig die betreffende Landesstelle hier
verhandelt. Es ist somit zwecklos und nur verwirrend, wenn örtlich
verhandelt wird. (...)

Heil Hitler!
Unterschrift"

Zu diesen Landpflegerinnen zählte auch Emilie Engelhardt. Sie versah vermutlich
bis 1945 ihren Dienst in der Gemeinde.

Vom Mutterhaus Nonnenweier wurde 1947 die 44-jährige Diakonisse
Lina Mößner nach Willstätt entsandt. Lina Mößner war Krankenschwester
und tat bis 1951 ihren Dienst. Ihre Nachfolgerin wurde die 41-jährige
Schwester Hedwig Blank. Sie wohnte in der Schulstraße 25 und hatte dort
einen kleinen Behandlungsraum. Vorwiegend machte sie Hausbesuche bei
alten und pflegebedürftigen Einwohnern. Die Diakonissen wurden vom
Frauenverein betreut. Hedwig Blank war 20 Jahre Gemeindeschwester in


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