Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 188
(PDF, 120 MB)
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188

Angelika Stüwe

Querschnitt durch das Vorderende
des Hirudo Medicinalis.
In der unteren Mundhöhle sitzen
die drei gezähnten Kiefer.

Dieses Zitat bringt es auf den Punkt: Ein Blutegel saugt sich randvoll -
allerdings nur, wenn er tatsächlich hungrig ist. Der Blutegelbiss erfolgt
in zwei ineinander übergehenden Phasen: Wenn der Egel mit seinen je
80 Kalkzähnchen seiner drei hornigen Kiefer eine etwa anderthalb Millimeter
tiefe Dreisternwunde in die Haut raspelt, verspürt der Patient einen
kurzen, stechenden Schmerz. Zunächst tritt noch kein Blut aus. Der Blutegel
spritzt eine histaminartige Substanz in die Wunde. Dieses zu den Gewebehormonen
gerechnete Stoffwechselprodukt wirkt blutdrucksenkend
und gefäßerweiternd. Durch rhythmisches Saugen des Egels werden die
Haargefäße besonders gedehnt. Ist die Bisswunde tief genug, beginnt die
Saugphase. Dabei injiziert der Egel etwa 1 bis 1,5 mg Hirudin17, einen
blutgerinnungshemmenden Wirkstoff, der in seinen Schlunddrüsen produziert
wird.

In etwa 30 bis 60 Minuten saugt sich ein Blutegel mit Blut- und Gewebeflüssigkeit
voll. Dabei nimmt sein dehnbarer Darm, der zehn Paar
Blindsäcke aufweist, so viel Blut auf, dass der Körper unförmig anschwillt
- er wird „etwa so dick wie ein kräftiger Mannesdaumen"18 -
und sich das Gewicht des Wurmes verfünffacht. „E. Graetz (1934) hat die


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