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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 208
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Andreas Klotz

Allerheiligsten Heiland gegründet werden und seine Tore für Zutrittswillige
öffnen. Kurz nach der Gründung war der Zustrom so stark, dass in der Region
von Bühl verschiedene Stationen des Ordens gegründet wurden.

Ziel des neu gegründeten Ordens war es, die Krankenpflege in den Hospitälern
zu übernehmen und sich im Bereich der Armenpflege zu engagieren
. Der Orden der Elisabeth Eppinger, sie hieß als seine Gründerin „Mutter
Alfons Maria", konnte sich trotz mancher Schwierigkeiten gut entwickeln
. Deshalb war es möglich, 1857 zuerst in Karlsruhe und im Jahr darauf
in Rastatt, Heidelberg und Mannheim sowie 1859 in Bruchsal neue
Niederlassungen des Ordens zu gründen. Den weltlichen Behörden war
dies keineswegs recht. So musste auf folgende Weise vorgegangen werden:
Bei allen genehmigungspflichtigen Dingen, welche im Zusammenhang mit
den Ordensgründungen standen, wurde darauf verwiesen, dass die im
Dienste der kranken Menschen stehenden Tätigkeiten von Laien ausgeübt
wurden. Eine solche vom christlichen Geist geprägte Einstellung konnte
von den weltlichen Behörden nicht abgelehnt werden.

Auf diese Weise konnten in der Erzdiözese im Jahre 1870 elf und 1890
sogar zwanzig Stationen des Ordens gegründet werden. Die bekannteste
Station des Ordens war das Vinzentinus-Krankenhaus in Karlsruhe. 1890
gab die badische Regierung den Schwestern des Ordens die Erlaubnis,
innerhalb und außerhalb Badens Niederlassungen des Ordens zu errichten.
Dies geschah sehr schnell, so dass sich die Zahl im Jahre 1900 bereits auf
50 belief. Der durch die Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg bedingte
Wegfall des Elsass führte dazu, dass sich die deutschen Niederlassungen
des Ordens zu verselbstständigen hatten. Schließlich mussten ja
auch die nicht elsässischen Schwestern aufgenommen werden. Aus diesem
Grunde erbat die Ordensleitung beim Vatikan in Rom eine Aufteilung des
Ordens in Provinzen. Auch aufgrund der mit 2721 hohen Mitgliederzahl
im Jahre 1920 war diese Maßnahme durchaus als begreiflich zu erachten.
Der Vatikan kam dieser Bitte nach und veranlasste die Einrichtung einer
elsass-lothringischen, einer bayrischen und badisch-hessischen Station des
Ordens.

Dem Engagement des Stadtpfarrers Wilhelm Rockel ist es zu verdanken
, dass das Mutterhaus der badisch-hessischen Provinz in Bühl eingerichtet
wurde.

Der Baubeginn des Mutterhauses stand aufgrund der Inflation unter keineswegs
günstigen Vorzeichen. Dennoch konnte er in zwei Bauabschnitten
zwischen 1923 und 1925 bzw. zwischen 1927 und 1929 mit dem Hauptbau
, der Kirche, dem Heim für die alten Schwestern und dem neubarocken
Mutterhaus verwirklicht werden. Am 28. Juni 1928 weihte der Erzbischof
Fritz die Kirche ein, welche ebenfalls im neubarocken Stil erbaut wurde.

Im Jahre 1939 belief sich die Zahl der Schwestern, welche in der hessisch
-badischen Provinz tätig waren, auf 1670 bei 158 Stationen. Der


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