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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 216
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Andreas Klotz

halb bot er der Stadt Offenburg die Heilstätte zum Kauf an. Doch sie lehnte
dies ab. Otto Walter verstarb am 6. April 1919. Die zwischen 1924 und
1927 vorgenommene Vergrößerung des Sanatoriums erlebte er nicht
mehr.32

Dr. Johannes Widmann

Der Beitrag von R.G. Haebler über Dr. Johannes Widmann in der „Ottenau
" (dem 43. Jahresband von 1963 und dem 44. Jahresband von 1969), ist
der ausführlichste über einen in der Ortenau tätigen Mediziner. Deshalb sei
in diesem Abschnitt auf seine Biographie eingegangen. Dr. Johannes Widmann
kam wohl im Jahre 1440 in Maichingen bei Böblingen zur Welt.
Über die ersten 21 Lebensjahre Widmanns gab Haebler aus Mangel an
Quellen keine Auskunft. Die erste zweifelsfreie Nachricht, so Haebler, datierte
vom 9. Juli 1460, als er einer Urkunde zufolge „Bacalaureus" der
„via moderna", der modernen Philosophie wurde.

Ab seinen 23. Lebensjahr blieb er für sechs Jahre in Italien, wo er von
Universität zu Universität zog, um seinen akademischen Horizont zu erweitern
. Dabei gelangte er auch nach Padua. Hier promovierte er 1469.
Nach seiner Promotion kehrte Widmann nach Deutschland zurück, um zunächst
in Ingolstadt Medizin zu lehren. Markgraf Christoph von Baden
veranlasste, dass Widmann die Nachfolge von Hans Ulrich antreten konnte
. Jener wandte sich dem in dieser Zeit aufkommenden Badewesen zu.
Widmann war zunächst zwischen 1474 und 1476 als Leibarzt tätig. Dort
fehlte ihm freilich die von ihm geschätzte Umgebung einer Universität. Es
war folglich im Sinne Widmanns, dass Papst Pius II. die Universität Basel
gründete, die von Beginn an eine medizinische Fakultät hatte. Widmann
hatte sehr große Lust, die Aufgabe eines Lehrenden an einer Universität
wahrzunehmen. Doch es gab folgendes Problem:

Widmann hatte seinen Pflichten am Hof von Markgraf Christoph nachzukommen
, und konnte sich diesen nicht ohne weiteres entziehen. Er mus-
ste Markgraf Christoph um Urlaub bitten, damit er für eine begrenzte Zeit
nach Basel gehen konnte. Christoph gab der Bitte Widmanns statt, denn
am 12. Juli 1477 war im Öffnungsbuch des Rates der Stadt Basel von
24 Gulden die Rede. Darüber hinaus durfte Widmann so viele Veranstaltungen
an der Universität Basel durchführen, wie er mochte. Den einjährigen
Urlaub von seinem Hofe verlängerte Christoph Johannes Widmann
nicht, so dass dieser 1478 nach Baden-Baden zurückkehrte. Bald darauf
heiratete er die „Jungfrau Ingelhan", welche den Beruf einer Baderin ausübte
. 1479 wurde der Sohn der Widmanns geboren. Von Baden-Baden aus
fuhr Widmann sehr oft nach Straßburg, um u.a. die Familie des Domherren
Peter Schott medizinisch zu beraten und zu behandeln. Aus Dankbarkeit


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