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Bergbau im Gereut, Weiler und bei Zunsweier: Aus den geroldseckischen Akten von der Leyen 361
Auf den 26.10.1771 datiert eine überlieferte Übersicht, wie das Gehölz
seit einigen Jahren an fremde und einheimische Käufer überlassen wurde.
Lediglich eine Position lässt hierbei einen direkten Verkaufsvergleich zu.
Demzufolge wurde das Klafter Buchenbengelholz an Halder zu 1 Gulden 5
Florin und an andere zu 1 Gulden 8 Florin verkauft. Konkrete Rückschlüsse
zu den Streitigkeiten lassen sich aus dieser Aufstellung leider nicht ziehen.
Im gleichen Monat teilt Halder mit, dass die Gewerkschaft im Weiler
überschlägig jährlich folgenden Bedarf an Holzarten haben wird:
• 400 Klafter Buchenscheiterholz
• 400 Klafter Tannen-, Erlen-, Birken- und Buchenscheiterholz
• 300 Klafter Buchen-, Eichenbengel oder dergleichen zum Rösten der
Erze.
Schmelzer berichtet der Herrschaft am 3.12.1771, dass er auf seine Erkundung
noch keine Rückmeldung erhalten habe, wie der Preis für den Zentner
Blei und Silberglätte von anderen Käufern wie dem Herrn Halder angesetzt
werde. Der Herrschaft würde sofort Bericht erstattet.
Im Dezember ist die Herrschaft über eine Information von Schmelzer
entsetzt, nachdem die herrschaftlichen Buchwaldungen bis auf den Hauert
und den Großen Gassert ausgehauen seien und in diesen beiden Distrikten
sich nicht viel mehr als noch 14.000 Klafter schlagbares Buchenholz befinden
dürften. Anlässlich der Anwesenheit der Herrschaft im Jahr 1762 sei
noch versichert worden, dass jedes Jahr nicht mehr Holz geschlagen werde
als nachwachsen könne. Es wurde davon ausgegangen, dass auf dieser
Grundlage der jährliche Schlag etwa 3.000 Klafter betragen könne. So ging
die Herrschaft von einer jährlichen Rente aus den geroldseckischen Waldungen
in Höhe von 9.000 bis 10.000 Gulden aus. Wenn nun diese Angaben
stimmen, so würde auch in den anderen Einrichtungen der Herrschaft
keine geringe Unordnung verursacht und man in die größte Verlegenheit
gesetzt. Eingehende Auskunft wird erwartet.
Laut Mitteilung vom 19.1.1773 befand sich die Grube im Weiler im folgenden
Zustand:
Es zeigte sich kein ordentlich streichender Gang. Die Erze standen nur
nesterweise im tauben Gestein an. Die Gewerkschaft hatte ein Feldort getrieben
, welches aber wieder verlassen wurde. Ein neues Feldort wurde eröffnet
und damit begonnen, dieses voranzutreiben. Auf der Halde selbst lagen
zu Ende des Jahres 1772 12 bis 16 Wagen Pocherze und ein Wagen
Scheiderze. Die Belegschaft setzte sich wie folgt zusammen:
• 1 Grubensteiger
• 8 Häuer
• 2 Hundläufer
• 1 Scheider
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