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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 366
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Franz Hahn/Waller Schneider

Diesem folgte am 16.9. ein Schreiben des Hausacher Hüttenbeständers
Oschwaldt zu Hausach, in dem sich dieser beschwerte, dass die oberkirchi-
sche Fabrik, die an guten Erzen nicht den geringsten Mangel habe, sich
nun in das auf ihre Kosten gesuchte auch einbringen wolle. Schmelzer antwortete
daraufhin, dass der Herrschaft die angebotenen 3 Batzen für jeden
zehnten Kübel Eisenerz zu wenig seien. Ihm sei aufgetragen, sich bei den
benachbarten Hüttenwerken zu erkundigen, was diese für ihr Erz zu zahlen
pflegten. Oschwald wurde zu verstehen gegeben, dass man ein Gebot erwarte
, das zumindest dem entspreche, das die Oberkircher ihren badischen
Herrschaften geben.

Ende September hat sich auch ein Bergmann von dem Hüttenwerk zu
Niederbühl in Zunsweier eingefunden, der sich stark für die Erze interessierte
. Die Hausacher unterstellten, dass die Oberkircher nicht aus Mangel
an Erzen (da sie genügend in der Nähe hätten), sondern aus purer Laune
und in der Hoffnung ihre Gewerkschaft zu verderben, sich für das Zunsweierer
Erz interessierten. Die Hausacher (= Schweizer) Gewerkschaft benötige
dringend das Erz und würde sich von daher in der Förderung nicht
zurückhalten. Oberkirch hingegen könnte drei bis vier Stunden näher genügend
Erz erhalten. Auch liege es in der Absicht der Hausacher Gewerkschaft
, nicht nur in Zunsweier Erz zu graben, sondern auch im Emmers-
bach, am Schönberg oder wo sich sonst in der Herrschaft solches zeige.

Seine Auffasung fasste Schmelzer gegenüber der Herrschaft in sechs Punkten
zusammen:

1. Die Hausacher Gewerkschaft sei wohl die beste und sicherste.

2. Da diese Gewerkschaft an Erzmangel leide, würde die Förderung umso
stärker betrieben werden.

3. Die Hausacher könnten das benötigte Holz leicht und in größeren
Mengen die Kinzig hinunter flötzen. Andere könnten sich um die weiteren
Erze in der Herrschaft nicht oder nur gering kümmern, weil der
weite Transport zu teuer würde.

4. Man sei nur drei Stunden vom Prinzbach und Schönberg entfernt. Es
sei so das nächste Erz, das die Hausacher haben können. Hinsichtlich
des Fuhrlohns könne es auf das möglichste betrieben werden.

5. Die Oberkircher hätten fünf Stunden nach Zunsweier. Auch in dieser
Hinsicht sei der Weg für die Hausacher gelegener.

6. Mit einem Bestand der Hausacher Hütte hätten die Untertanen einen
höheren Verdienst im Fuhrwesen zu erwarten. Auch bei Fürstenberg,
dem besten Nachbarn, würde dies besonders wohl angesehen werden.
Im Übrigen sei an der guten Qualität des Zunsweierer Erzes nicht im
Geringsten zu zweifeln. Ob es allerdings ergiebiger als das Durbacher
Erz sei, könne nicht sicher gesagt werden. Es hätten sich aber in Zunsweier
auch einige Spuren von Bohnerz, des edelsten Erzes, bereits ge-


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