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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 374
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Franz Hahn/Walter Schneider

In den vorliegenden Unterlagen aus dem Leyenschen Archiv sind in den
folgenden nahezu neun Jahren keine weiteren Aufzeichnungen vorhanden.
Erst für den Mai 1763 liegen wieder Schriftwechsel vor.

Am 6. Mai wurde das Eisenbergwerk bei Zunsweier von Johann Ber-
nardt Meyer, Bergmeister zu Wittichen, und Lorenz Thümen, Kunstmeister
aus Sulz am Neckar, befahren. Das Bergwerk war die zurückliegenden 18
Monate in Betrieb. Wegen des geordneten Abbaus, der eingerichteten Wasserkunst
und dem Pumpwerk konnte zuvor ein großes Quantum Erz gefördert
werden. Nunmehr hatte man aber zum Betrieb der Wasserkunst nicht
mehr genügend Aufschlagswasser. Es wurde deshalb überlegt, „... dem
werck mit einer roßkunst unter die armbe zu greifen, dadurch als dann die
viele Pummppknechte abgeschafft - und das werck erleichteret werden
könnte".13

Neue Versuchsarbeiten sollten auch außerhalb der Grube auf weitere Erze
vorgenommen werden. Damit sollte Vorsorge für den Fall getroffen
werden, dass entgegen der Vermutung die anstehenden Erze nachlassen
würden.

Eine weitere Besichtigung der Grube durch die beiden Bergoffiziere im
Beisein des Rittmeisters erfolgte am 16. Mai.

Gewisse Missbilligkeiten ergaben sich wegen der Bewässerung der Felder
mit der Gemeinde Zunsweier. Ohne die Verwendung der ohnehin geringen
Tagwasser hätte man den Erzschacht versaufen und das Werk völlig
eingehen lassen müssen. Durch den Bau einer Rosskunst wollte man dieses
Problem für die Zukunft lösen. Auf der Halde lag ein großes Quantum von
40.000 Kübeln Erze. Daneben standen einige Baracken. Diese waren so
eingerichtet, dass sie innerhalb einer Stunde von einem Ort zum anderen
hätten transportiert werden können.

Am 7. Juli berichtet Schmelzer von den Bemühungen zur Beilegung der
Differenzen zwischen dem Bergwerk und der Gemeinde Zunsweier. Die
Zunsweirer Klagen bestanden aus insgesamt 19 Punkten. Dabei ging es
beispielsweise um die Tierhaltung der Bergleute auf Gemeindeflächen, die
Wegunterhaltung vom Eisenwerk bis zum Dorf oder das Entnehmen von
Brennholz aus den Gemeindewaldungen. Hauptpunkt war allerdings die
Bewässerung. Das aus dem Hagenbach herausfließende „Wässerlein" war
einfach zu gering, um sowohl für die Gewerkschaft als auch für die Untertanen
auszureichen. Bei genauer Untersuchung war man zu dem Ergebnis
gekommen, dass die Anbringung der Rosskunst dem Werk keine Erleichterung
verschaffen könne. Die Kunst konnte zum einen nur zutage angebracht
werden, zum anderen war die Grube dafür zu tief.

Zunsweier wollte eine jährliche Wässerungszeit von insgesamt 118 Tagen
. An diesen Tagen müsse die Gewerkschaft mehrere Handpumpen betreiben
. Die Kosten waren mit 9 Gulden pro Tag zu veranschlagen, so dass
insgesamt 1.062 Gulden Zusatzkosten verursacht würden (für den Wasser-


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