http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2006/0428
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Heinz Nienhaus
die historischen Häuser, die von über Land ziehenden Zimmerleuten mit
einem ständig wachsenden Erfahrungsschatz errichtet wurden, in einen
sehr engen typologischen und geografisch relativ fest umrissenen Rahmen
zu pressen und sie dann nach einer Gemeinde oder einem Tal am äußersten
Rand ihres Verbreitungsgebietes zu benennen. Neben den ursprünglichen
Grundtypen entstanden im Verlauf der Zeit immer wieder - je nach Erfahrungsschatz
und handwerklichem Können der Zimmerleute, den Vorstellungen
und Wünschen des Bauern, den regionalen klimatischen Verhältnissen
und der daraus resultierenden wirtschaftlichen Nutzung des jeweiligen
Bauernhauses, und nicht zuletzt auch je nach Lage des Baugeländes - in
Teilbereichen voneinander abweichende Bauformen.
Die ab dem beginnenden 18. Jahrhundert auf Gutacher Gemarkung erbauten
Bauernhäuser (Bilder 10 bis 16) wurden bezüglich ihrer Konstruktion
und Raumaufteilung allesamt mehr oder weniger von den Haustypen
benachbarter Hauslandschaften beeinflusst. Auch wenn diese Häuser heute
nicht mehr so ausschauen wie auf den in diesem Beitrag einbezogenen Bildern
aus der Zeit um 1900/20, so sind sie dennoch, gemessen am aktuellen
Bestand historischer Bauernhäuser im gesamten Schwarzwald, geradezu
vorbildlich erhalten und gepflegt.
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