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Benjamin Franklin und George Washington
Unbekannte Porträts vom badischen Maler Lambert Sachs
(1818-1903)
Hans Joachim Bodenbach
Für die USA war der 17. Januar 2006 ein besonders wichtiger Gedenktag
der Nation: Erinnerte man sich doch hier des 300. Geburtstags eines für die
Geschichte des Landes überragenden Mannes, des großen Erfinders, Politikers
und Staatsmanns Benjamin Franklin (1706-1790) aus Philadelphia.
Seine Bedeutung für die (späteren) Vereinigten Staaten von Amerika, aber
auch für Europa und darüber hinaus, war derart groß, dass die Fülle seiner
Tätigkeiten und Leistungen später noch einmal erläutert werden soll.
Für George Washington (1732-1799), den bekannten Feldherrn des
amerikanischen Unabhängigkeitskrieges und späteren ersten Präsidenten
der USA, gab es eigentlich kein richtiges „Erinnerungsdatum". Dafür hatte
dann aber der Kunstmarkt Anfang 2006 mit einem Paukenschlag gesorgt:
Beim Auktionshaus Christie wurde völlig überraschend ein vorzügliches,
lebensgroßes Porträt George Washingtons (vom amerikanischen Maler
Charles Willson Peale, 1741-1827) angeboten - und dann über einen
Händler einem nicht genannten Bieter zum spektakulären Preis von 21,3
Millionen US-Dollar zugeschlagen.1
Für den aus Mannheim stammenden Maler Lambert Sachs, der sich -
von New York kommend - um 1852 in der Stadt Philadelphia niedergelassen
hatte, lagen die für Franklin und Washington noch zu schildernden Ereignisse
zu dieser Zeit allerdings schon etwa 100 Jahre zurück. Trotzdem
war es selbstverständlich, dass sich der Künstler und Porträtist (der ausgehenden
Biedermeierzeit) auch mit diesen beiden großen Figuren in seinen
Arbeiten beschäftigte: galt doch Benjamin Franklin als größter Sohn der
Stadt. George Washington hingegen war der Oberbefehlshaber der Armee
der Kolonien im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg gewesen und hatte
auch im Umkreis der heutigen Millionenstadt gekämpft. Zudem hatte der
spätere Nationalheld der USA in der sog. Independence Hall (Unabhängigkeitshalle
) Philadelphias zusammen mit den Männern der ersten Stunde die
amerikanische Unabhängigkeitserklärung unterzeichnet.
Der Maler Lambert Sachs (1818-1903)
Der Graphiker, Kunstmaler und zeitweise auch als Photograph tätige Lambert
Sachs stammte aus einer gutbürgerlichen Familie in Mannheim. Die
Vorfahren, deren Stamm sich bis etwa 1450 zurückverfolgen lässt, lebten
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