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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 490
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Cornelius Gorka

Die provisorische Unterbringung des Landratsamtes

Durch den Brand waren die Dienststellen des Landratsamts und der Kreisverwaltung
obdachlos geworden und mussten anderweitig untergebracht
werden. Glücklicherweise waren in den Hotels und Gasthäusern der Stadt
noch leerstehende Räume vorhanden. So konnten die Kreisämter bereits
am folgenden Tag verteilt auf einzelne Gasthöfe notdürftig ihre Arbeit wieder
aufnehmen.

Die verstreute Unterbringung der Dienststellen wurde bereits nach wenigen
Wochen zugunsten einer gemeinsamen Unterbringung im Gasthaus
„Zum Kreuz" (am Marktplatz) aufgegeben. Außerdem stellte die Stadt
Wolfach für die Sitzungen der Kreisversammlung und der Ausschüsse entsprechende
Räume im Rathaus zur Verfügung. Für die nächsten zwei Jahre
sollte das Landratsamt provisorisch im Gasthaus logieren, bis die früheren
Büroräume im Schloss wiederhergerichtet waren.

Außerdem wurde der brandgeschädigten Kreisverwaltung, die durch
den Unglücksfall sämtliche Einrichtungsgegenstände verloren hatte, eine
Welle der Hilfsbereitschaft zuteil. Behörden, Landkreise und Gemeinden
überließen dem Landratsamt Wolfach dauerhaft oder leihweise Büromöbel,
Schreib- und Kopiermaschinen, Telefonapparate, Lampen, Büromaterialien
, Karten, Gesetzblätter und Bücher. Das Landratsamt Offenburg übergab
z.B. einige doppelte Normal- und Generalakten oder überließ leihweise
Akten zur Fertigung von Abschriften. Auch die Gemeinden stellten
der Kreisverwaltung ihre Akten zur Rekonstruktion der verbrannten Akten
und Karteien zur Verfügung. Außerdem spendeten viele Wolfacher Bürger
Ausstattungsstücke und Büromaterial, denn zu kaufen gab es fast nichts.
Dadurch konnte das Landratsamt seine Arbeitsfähigkeit zurückgewinnen.

Der Wiederaufbau des Schlosses

Die Stadt Wolfach war an einem baldigen Wiederaufbau des Schlosses
sehr interessiert; musste sie doch die Verlegung der Dienststellen aus Wolfach
befürchten, wenn sie der Landkreis Verwaltung keine geeignete Unterkunft
bieten konnte.

Wenige Tage nach der Katastrophe wurde von Bürgermeister Hans All-
gaier ein freiwilliger Arbeitsdienst aller Wolfacher zwischen 16 und 60
Jahren ins Leben gerufen. Dieser Arbeitsdienst begann unmittelbar danach
mit den Aufräum- und Sicherungsarbeiten an der Brandruine. Anschließend
erfolgten die notwendigsten Instandsetzungen zur Erhaltung der nicht
zerstörten Bauteile und Räume. Das erforderliche Bauholz kam aus dem
Stadtwald.

Das gesamte Schlossgebäude einschließlich Inventar war natürlich
brandschutzversichert. Das zerstörte Inventar erhielt der Landkreis von der


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