Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 512
(PDF, 120 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2006/0512
512

Karl Volk

sich an, trieben die Uhrmacherery und wurden Verräther ihres Vaterlandes.
... Selbst die Uhrenmacher sogen das Gift der Lockernheit ein ,..".48 Die
Bestätigung dafür aus den gleichen Jahren liefert ein anonymer Verfasser
einer „Beschreibung des Amtsbezirks Triberg, besonders dessen Kultur
und Handelszustand". Nach seiner Meinung müssten alle am Uhrenhandel
Beteiligten überprüft werden, „ob sie hinlängliches Vermögen, oder doch
Redlichkeit und Sparsamkeit besitzen, dass die Uhrenmacher nicht um die
ihnen anvertraute Ware geprellt und zu Grund gerichtet werden. Ohne diese
Maßregel geht alles Gesindel ... auf den Uhrenhandel".49

So wären es die Geschäftspartner des rechtschaffenen Kaltenbach gewesen
, die ihn 1768 in den Ruin getrieben haben. Er lebte danach in der Fledermausgasse
mit Frau und Kindern vom Drechseln von Rohren und
Mundspitzen für die Porzellan-Pfeifenköpfe, die ihm der alte Vogelhans
aus Straßburg brachte. (Der jüngste Sohn Franz Xaver kam als Sohn des
„Drechslers"50, nicht mehr des Löwenwirts Nicolaus Kaltenbach auf die
Welt). Über den Todestag Kaltenbachs gibt es drei verschiedene Angaben,
ein Beleg dafür, wie auch Akten irrtümliche Daten weitergeben können.
Nach Hansjakobs Angabe starb er auf dem Pflaster der Fledermausgasse
am 3. Juni 1787, nach dem Familienbuch Nussbach von 1700 am 27. März
1792 an Schlagfluss, nach der Eintragung im Familienbuch Schönenbach
am 31.5.1794.

Anmerkungen

1 Hansjakob, Heinrich: Erinnerungen einer alten Schwarzwälderin, Illustriert von W.
Hasemann. 8. Auflage, Stuttgart 1919; Neueste Ausgabe 13. Auflage Haslach 1982.

2 Ebd., 41.

3 Bitschnau, Otto: Das Leben der Heiligen Gottes, Einsiedeln, Waldshut, Köln 1880, 788
ff. 24. Juni: Der heilige Johannes der Täufer.

4 Ebd., 50.

5 Ebd., 48.

6 Ebd., 79. Das „Familienbuch Nussbach von 1700" vermerkt hinter dem Namen A. Maria
: „c (cum = verheiratet mit) Wittwer Nikolaus Kaltenbach Sonnewirth in Triberg",
verstorben am 27. März an „Schlagfluß". Hier auch die Aufzählung sämtlicher Familienmitglieder
.

7 Ebd., 128.

8 Ebd., 49.

9 Das Sterbebuch Triberg 1786-1830 gibt den 2. Mai 1794 als Sterbedatum an. Todesursache
: „auszehrend".

10 Angaben, Erinnerungen ... S. 38 ff. und S. 78 ff., sowie Manfred Hildenbrand, Heinrich
Hansjakob, Rebell im Priesterrock, Haslach 2000, S. 9. Zur Aktenlage: Im Kirchenbuch
der Pfarrei Nussbach 1705-1786 Band I (Standesnachrichten wurden in den
dortigen Kirchenbüchern dokumentiert, da Gremmelsbach vor 1791 noch keine eigenständige
„Lokalkaplanei" war) findet sich S. 24 neben Johann Faller (Praefectus Krem
= Vogt von Gremmelsbach) S. 26 ein zweiter Johann Faller, sogar mit der Angabe unter
der Rubrik „Tod" „in Althornberg" und unter Bemerkungen: „Am Zimmerwald",


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2006/0512