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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 541
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Bruderschaft „Maria Trost" in Steinach

Bernd Obert

Seit knapp 275 Jahren wird in der Pfarrei Heilig Kreuz in Steinach am ersten
Sonntag im August eines jeden Jahres mit einem feierlich umrahmten
Gottesdienst am Vormittag in der Heilig-Kreuz-Kirche der Erzbruderschafi
„Maria Trost" gedacht.

Diese Erzbruderschafi in Steinach wurde am 10. Juni 1731 von dem
damaligen Pfarrer Johannes Michael Lang, einem eifrigen Seelsorger und
Marienverehrer, der ab März 1726 bis Oktober 1749 Geistlicher in Steinach
war und 1759 in Pfohren bei Donaueschingen starb, ins Leben
gerufen. Sie stand unter dem Schutz der hl. Monika, des hl. Nikolaus von
Tolentino und des hl. Augustinus. Als Erkennungszeichen und als Zeichen
der Verehrung trugen die Mitglieder der Bruderschaft bei Versammlungen,
Prozessionen und Gottesdiensten einen schwarzen Ledergürtel. Mit der
Mitwirkung in der Bruderschaft war ein Ablass verbunden.

In den Statuten der Steinacher „Maria Trost "-Bruderschaft heißt es:
„Nebst anderen Ablässen ... ist vollkommener Ablaß zu gewinnen bei Eintritt
Die Verehrung der Gottesmutter Maria in der Bruderschaft „Maria
Trost" hat ihren Ursprung im italienischen Bologna und wurde dort im
Jahre 1495 durch Pater Martin Vercelli gegründet. Sie hielt danach auch in
den Ländern nördlich der Alpen ihren Einzug und wurde vor allem durch
die Augustinermönche verbreitet.

Die Legende will wissen, dass die Gründer der Gürtelbruderschaft
„Maria Trost" der hl. Augustinus, der hl. Nikolaus von Tolentino und die
hl. Monika gewesen sein sollen.

Auch im Innern der Steinacher Heilig-Kreuz-Kirche bemerkt man den
Einfluss der Gürtelbruderschaft:

Das Altarbild des linken Seitenaltars, das 1778 von dem Rottenburger
Maler Johann Herrmann gemalt wurde, zeigt die sitzende Madonna, das
Jesuskind auf den Knien, das an einem Gürtel eine arme Seele aus dem Fegefeuer
zieht, ferner einen Engel darunter, der liebevoll eine weitere arme
Seele aus dem Reinigungsort führt.

Die Bruderschaft verstand sich nämlich als eine Gebetsgemeinschaft,
die durch die Hilfe und den Trost der Gottesmutter die Verstorbenen aus
dem Fegefeuer befreien wollte.

Der Altar wurde auf Initiative des Steinacher Pfarrers Dr. Matthäus
Gängwisch bereits 1753 von dessen Stiefbruder, dem Bildhauer Franz Xaver
Bieheler, gefertigt.


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