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Die Geschichte des Zeller Freihades
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Verbesserung der Bade-Anstalt beim Loh- und Schleifteich
Aus einer Niederschrift im Jahre 1872 geht hervor, dass der Gemeinderat
beschlossen hatte, den bestehenden Badeplatz am Loh- und Schleifteich zu
erweitern, bis es eine geeignete Gelegenheiten gäbe, eine bessere Badeeinrichtung
zu schaffen. Vorerst sollte diese genügen.
Bürgermeister Moßmann meldete schließlich im Jahre 1872 dem Bezirksamt
, dass die Bade-Anstalt am Loh- und Schleifteich erweitert und
verbessert worden sei.
Badeverordnung vom 15. Juni 1875
Für die Schuljugend:
1. für die Mädchen von nachmittags 1 bis 3 Uhr
2. für die Knaben von nachmittags 3 bis 6 Uhr
Für Erwachsene:
3. für Mannspersonen von abends 6 bis 9 Uhr
Für das weibliche Geschlecht:
4. von morgens 8 Uhr bis mittags 12 Uhr
Diese Bestimmung wurde am 13. d.M. vor der Gemeinde, am
15. d.M. mit der Schelle und sofort in den Schulen bekundet.
Nunmehr konnten die Zeller ihr Bad mit Freude genießen.
Erste Pläne für einen Ausbau des Bades
Trotz mehrerer Forderungen und Auflagen einigte sich die Stadt Zell am
Harmersbach mit dem Bezirksamt im August 1885.
In diesem Jahr tauchten auch schon die ersten Pläne für einen neuerlichen
und besseren Ausbau des Schwimmbades auf. Der hierfür vorgesehene
Platz lag unterhalb der Loh- und Schleifmühle. Um ein Becken zu
bauen, mussten Erdwälle aufgeschüttet und Stützmauern errichtet werden.
Badekabinen wurden gebaut und Umkleidekabinen geplant. Der Kostenvoranschlag
für das bereits geplante Bad in Höhe von 1.729,48 Mark war
dem Plan bereits beigelegt.
Die Betreiber der Wasserräder unterhalb des geplanten Schwimmbades
hatten gegen den Bau protestiert. Sie hatten Angst, dass sie in den Monaten
April bis Juni nicht ausreichend Wasser bekämen.
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