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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 568
(PDF, 120 MB)
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Forum

Im Wesentlichen sind die Wälle 60 bis 80 cm hoch und laufen meist parallel mit den alten
Wegen (Hohe und Hochstraße) oder mit Grenzen. Die wesentlichen Wälle habe ich in eine
Karte auf den Rat der elsässischen Archäologen eingetragen. Sie glauben, diese Wälle können
wie in den Vogesen keltischen Ursprungs sein.

Dort befinden sich auch zwei Steinbrüche, einer auf der Höhe 940 NN an der Hochstraße
und der andere nahe der Höhe 934 NN.

Sollten sie bereits im Mittelalter benutzt worden sein, könnten die dort gewonnenen
Steine beim Klosterbau in St. Georgen oder beim Bau der Hornberger Burgen Verwendung
gefunden haben. Die Steinbrüche sind heute stark verwittert. Zahlreiche Steinhalden zeugen
von der einstigen Größe der Steinbrüche. Ostwärts des Steinbruchs liegen in kleinen Gruben
zahlreiche von Hand bearbeitete Sandsteine.

Vor dem Steinbruch bei der Höhe 940 NN befindet sich das abgebildete Mauerstück. Es
ist fünf Meter lang und bis 75 cm hoch. Als ich mit Willi Martin dort nach dem Fundament
grub, waren wir nach einem Meter Tiefe noch nicht am Fuß des Fundaments.

Wie im lothringischen Wasserwald befinden sich auf dem Windkapf zahlreiche Wälle
mit und ohne Steinsetzungen. Sie sind in der Regel Gemeindegrenzen, auf denen zahlreiche
Grenzsteine stehen, die den Wällen eine ältere Bauzeit bestätigen.

Auf der ganzen Hochebene, von der Brunnholzer Höhe bis zum Windkapf, finden wir
aufgesetzte Steinhaufen, die ostwärts des Steinbruchs auf der Höhe 934 NN besonders zahlreich
sind.

Das Bild zeigt eine Steinsetzung, die ich bereits 1987 fotografiert habe, aber damals
nicht einordnen konnte. Dass es sich dabei um Gräber handeln könnte, blieb bis vor kurzem
nur unsere Vermutung. Die Größe und Bearbeitung der Steine ließen erkennen, dass die
aufgesetzten Steinhaufen keine Lesehaufen waren.

Herr Helmut Decker, Leiter des Arbeitskreises Bergbau des Historischen Vereins für
Mittelbaden, war es, der mir anlässlich einer Begehung auf der Brunnholzer Höhe im Mai
2003 mitteilte, dass diese Steinsetzungen Gräber seien. Auf seine Veranlassung fand im
Mai 2005 eine Begehung mit Frau Dr. Verena Nübling statt, an der auch Gerhard Aberle
und ich teilnahmen. Angesichts der Steinsetzungen beim Steinbruch Höhe 934 NN erklärte
sie, dass es sich tatsächlich um Gräber handele, die wohl in die Bronzezeit einzuordnen wären
. Wegen der Vielzahl dieser Gräber kann es sich um ein Gräberfeld handeln.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass in Hornberg das abgebildete Bronzebeil gefunden
wurde, das Frau Dr. Verena Nübling der „Urnenfelder Kultur" (879. Jh. v. Chr.) zuordnete.

In ihrem Bericht schrieb sie: „Ur- und frühgeschichtliche Fundstellen sind in der näheren
Umgebung von Hornberg nur sehr sporadisch nachgewiesen."


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