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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 573
(PDF, 120 MB)
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Forum

573

Nachdem ich die Außenstelle des Landesdenkmalamtes
in Freiburg unterrichtet
hatte, kam es am 5.9.1989 zu einer Begehung
. Dabei führte ich Frau Dr. Verena
Nübling und Dr. Michael Schmaedecke,
beide vom Landesdenkmalamt Freiburg,
zu den von mir gemeldeten Fundstellen
auf dem Windkapf und im Quellgebiet des
Offenbach.

Dabei zeigte ich ihnen auch eine nach
meiner Meinung besondere Steinsetzung im
Gewann „Beracker", oberhalb des Tennisplatzes
beim Gasthaus „Schöne Aussicht".

In ihrem Bericht schrieb Frau Dr. Nübling
am 20.6.1990, dass bei den gezeigten
Steinsetzungen Abriartige, das heißt steinzeitliche
Überhange seien.

Beim Gewann „Langacker" im Offenbach
ist ein verfallenes Gebäude, dessen
Außenmauerwerk aus großen behauenen
Granitsteinen bestand und keine Mörtelreste
hatte. Wie ich an einem kleinen Fenster
messen konnte, war das Mauerwerk zwei

Meter stark.

In Anbetracht dessen, dass der Innenraum mit zerfallenen Bauteilen zugeschüttet war,
kann die Größe des Innenraumes nur geschätzt werden. Er kann meines Erachtens aber
kaum größer als 8 qm gewesen sein.

Wir fragten uns, ob das Gebäude mit dem starken Mauerwerk vielleicht ein ehemaliger
Turm war. Nach einer Begehung schrieb Josef Naudascher, „dass das kleine Gebäude mit
seinen starken Mauern einen fortifikatorischen (befestigungsartigen) Charakter habe".

Bei einer der zahlreichen Begehungen erhielt ich von Heinz Stempel die Zeichnung eines
von ihm gefundenen Halbrundkratzers und Rohlings, beide aus Hornstein.

Josef Naudascher hat über den Fund des Herrn Stempel im Jahresbericht des Archäologischen
Arbeitskreises im Jahresband der „Ottenau" 1966 berichtet. Er vermutet, dass der Schaber
, den Heinz Stempel 1995 meldete, der Mittleren Steinzeit (Mesolithikum) angehört.

Mit dem Geologen Dr. Helmut Eisenlohr wurde die Fundstelle Offenbachtal im September
1997 erneut begangen. Daran nahm neben Josef Naudascher, Dagmar Martin und
mir auch die Ehefrau Dr. Eisenlohrs, Frau Brigitte Eisenlohr, teil. Da Dr. Eisenlohr die am
Stollenausgang sonst beim Bergbau üblichen Abraumhalden vermisste, vermutet er, dass
man dort beim Abbau weiches und erdiges Material aus dem Stollen holte, in dem auch Kaolin
gebunden war. Der weiche Abfall, der vor dem Stollen liegen blieb, sei wohl mit dem
Wasser, das aus dem Stollen kam, oder auch durch Regenwasser weggeschwemmt worden.
Das kann die Bestätigung dafür sein, dass im Stollen beim Kapelloch das Kaolin geholt
wurde, das in der damaligen Steingutfabrik Hornberg zur Herstellung von Steingutware
Verwendung fand.

Bei dieser Begehung hat Frau Brigitte Eisenlohr etwa hundert Meter südlich des Fundorts
von Heinz Stempel eine schmale Gebrauchsklinge aus Jaspis und eine undatierbare
schmale Scherbe gefunden. Wie Dr. Helmut Eisenlohr feststellte, handelt es sich bei der
Klinge um Jaspis, der in der Jungsteinzeit am Isteiner Klotz bei Kleinkems abgebaut wurde.


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