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Nachrichten
Ludwig Uibel f
Ludwig Uibel (24.7.1911 Lichtenau - 25.11.2005 Freiburg) war ein ständiger und treuer
Gast der Jahresversammlungen unseres Vereins, die er trotz altersbedingt beschwerlicher
Anreise aus Freiburg selten versäumte. Und noch vier Wochen vor seinem Tod besuchte
er - 94-jährig! - seine Heimatstadt Lichtenau, wo er dem Heimatverein Medicus (dessen
Ehrenmitglied er war) viele von ihm im Lauf eines langen Forscherlebens gesammelte
Dokumente und Kopien übergab. Auch unserer Fachgruppe Flurnamen hinterließ er persönlich
umfangreiche Aufzeichnungen, wie der Leiter der Fachgruppe, Ewald Hall, würdigend
feststellt (siehe Fachgruppenbericht in der vorliegenden „Ottenau").
Bereits ein kurzer Blick in die Registerbände der „Ortenau" belegt die äußerst fruchtbare
und kontinuierliche Autorentätigkeit von Ludwig Uibel. Kaum ein heimatgeschichtliches
Kapitel, das er nicht in fundierter, quellenmäßig immer sehr gut recherchierter Weise behandelt
hat. Sozialgeschichte und Revolution, Flurnamen oder die Geschichte der jüdischen
Gemeinde Lichtenau, Kloster Schwarzach, Kleindenkmale und Rheinfähre - die Vielfalt
seiner Themen entsprang letztlich seiner Heimatliebe, die sich immer auch für das geschichtliche
Werden der Landschaft interessierte. Im Nachruf der Gemeinde wird dem Träger
der Bürgermedaille (Verleihung 2002), „der sich für die Menschen in unserer Stadt sehr
eingesetzt hat", dafür besonders gedankt.
Ludwig Uibel hatte in Heidelberg Physik, Chemie und Mathematik studiert und unterrichtete
zunächst in Lörrach und an der Schlossschule in Salem. Nach dem Krieg und amerikanischer
Gefangenschaft arbeitete er zunächst als „landwirtschaftlicher Hilfsarbeiter",
bevor er ab 1948 bis zu seiner Pensionierung 1976 am Freiburger Rotteckgymnasium tätig
wurde, seit 1954 als Gymnasialprofessor.
Martin Ruch
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