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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 41
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Zur Geschichte des Forstamis Ottenhofen

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Einige Namen von Amtsvorständen sind sicher auch noch bei einigen
Älteren bekannt. Kaum jedoch der Name eines der bedeutendsten von ihnen
, des Bezirksförsters Friedrich Gerwig, des Bruders des Erbauers der
Schwarzwaldbahn (1849 bis 1859). Er hat den größten Teil des Staatswaldes
, wie vorhin geschildert, mit großer Initiative in Offenhöfen und Seebach
durch Ankauf erworben und die weiträumigen Aufforstungen dieser
Kahlflächen eingeleitet. Vor allem aber hat er viel für die Aufforstungen
der um die Jahrhundertmitte durch Viehweide devastierten Bauernwaldungen
und öden Weidfelder des Acher- und Sasbachtals getan. Auf seine Initiative
stellte die Forstverwaltung aus ihren Pflanzschulen Fichten und
Tannen, insbesondere Kastanien zur Aufforstung der verkommenen Weidfelder
zur Verfügung und veranlasste die Gemeinden, Pflanzschulen in ihren
Waldungen anzulegen und damit für ein großes Aufforstungsprogramm
in den, wie er es beschrieb, mit „elenden Pfrimmen bewachsenen Weidbergen
" zu sorgen. Seiner Initiative ist vielfach das heutige Landschaftsbild
des Achertals zu verdanken, das zum größten Teil die Voraussetzung für
den heutigen Fremdenverkehr bietet. Auch der Bau der Ruhesteinstraße
geht auf seine Initiative zurück. Erst durch sie ließ sich der Holzverkauf
aus den Seebacher Bauernwaldungen ermöglichen. Er sowie seine Vorgänger
und Nachfolger taten durch zahlreiche Straßen- und Wegbauten viel für
die Erschließung der Täler und damit der Waldungen aller Besitzarten.
Lierbachtalstraße, Straße Ruhestein-St. Ursula, Blöchereckstraße usw.
wurden durch das Forstamt gebaut und später an die heutigen Besitzer,
Straßenbauamt und Gemeinden, abgegeben. Auch in Gemeinde- und Körperschaftswaldungen
wurden schon viele Straßen gebaut, ebenfalls in den
Privatwaldungen als Grüne-Plan-Wege.

In Erinnerung ist ferner Oberförster Albert Köhler, 1892 bis 1902, der
sich um die wirtschaftliche Erschließung Ottenhofens und Seebachs, wie
z. B. durch Förderung des Baus von Sägewerken, der Anlage von Steinbrüchen
, des Fremdenverkehrs und den Bau der Achertalbahn, verdient gemacht
hat. Er wurde, wie bekannt, mit der Ehrenbürgerwürde der Gemeinde
Ottenhofen und der Benennung einer Straße nach ihm geehrt. Ich nenne
noch die Namen einiger seiner Nachfolger: Müller, gen. Meloe, Oberforstrat
Senges, Kleiber, Neukum, die noch in der Erinnerung einiger Bürger
sein dürften. Als tüchtiger Amtsvorstand bekannt, aber auch umstritten
als Parteimann, war Oberforstrat Dr. Ganter im 2. Weltkrieg.

Den Älteren von Ihnen sind vielleicht noch die Namen der Förster vor
und nach dem 2. Weltkrieg bekannt, wie Josef Waltersbacher, der als Kutscher
begann und Büroförster wurde, Anton Huber sen. (Kriesenhof) und
Gerhäuser (Altschmatt) sowie Revierförster Schorle, Privatwaldarbeiter,
die als Wegbauer großes Ansehen genossen, wie auch Anton Huber jun. als
langjähriger Bürovorsteher des Forstamts; sodann die Förster Josef Sackmann
, Bernhard Knapp (Schwarzenkopf) und Wunsch (Allerheiligen).


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