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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 62
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Wolfgang Stengele

Ofm. aus Freiburg erkennt die Problematik der Einzelmischung und spricht
für die kleintruppweise Mischungsform. Trotz all dieser mahnenden Stimmen
bleibt es bei Einzelmischung und der Bekämpfung der Buchen.

Ein weiteres Hemmnis für die Beimischung der Tanne war die Verwendung
teerhaltiger Mittel gegen Wildverbiss. Verätzungen der Gipfeltriebe
bei der Tanne ließen die Pflanzen verkümmern.

Den Rest besorgte der später übliche Großzaun, der wegen der überdimensionierten
Größe beim Rehwild nicht wildfrei gehalten werden konnte.

Aber allein schon die größere Vitalität der Fichte verurteilte die Tanne
zum Untergang im Fichtenmeer. Jeder Versuch der Beimischung von
Mischbaumarten auf Großschlagflächen endete ohne Erfolg. Am Ende bestanden
die damaligen Aufforstungen der Franzosenhiebe und der Käferflächen
fast aus reinen Fichten.

Mit der Zunahme des Wildstandes nach 1950 kam ein weiterer schwerwiegender
Störfaktor gegen die Verjüngung der Tanne dazu.

Das Verhältnis Wild/Wald scheint aber noch unverkrampft, denn in der
AFZ 1950, S. 185, werden die auch positiven Wechselwirkungen des Wildes
auf den Wald erwähnt und wenig später auf S. 192 wird jeder Einfluss
der Verwaltung auf die Wildstandsregulierung abgelehnt. Beides würde
heute als Ketzerei betrachtet.

Trotz der jahrelangen Überhiebe tritt 1950 beim Schnittholz ein Absatzmangel
ein. Grund:

Der Wiederaufbau hat noch nicht begonnen, und zwei Jahre nach der
Währungsreform konnte sich noch kein Kapital bilden.

Im Herbst findet die Privatwalderhebung durch Prof. Abetz für den Bereich
Südbaden ihren Abschluss. Es sollte die erste und letzte flächendeckende
Vorratserhebung und Altersklassenkartierung für den Privatwald
bei uns bleiben.

Die Aufforstung der Kahlflächen geht rasch voran, besonders im süddeutschen
Raum.

Die Kahlflächen betrugen in der Bundesrepublik 1949 351 000 ha,

1950 noch 287000 ha.

1950 erlebte die Forstwirtschaft eine zunehmende Liberalisierung des
Holzhandels, eine Folge der bereits ein Jahr lang bestehenden Sozialen
Marktwirtschaft.

Das forstliche Denken, das bisher das ganze Reichsgebiet umfasste,
wurde immer noch großflächig auf die neue Bundesrepublik übertragen.
Es wird sich erst im Laufe der Jahre auf Länder und Regionen einschränken
, fast verkümmern.

Der Kurs der neuen DM war von Anfang an hoch und stabil. Die Ablösung
des Soforthilfegesetzes durch das Lastenausgleichsgesetz steht unmittelbar
bevor.


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