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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 67
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Die Forstwirtschaft in der ersten Nachkriegszeit 1945-1954

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Er wurde in diesen frühen Jahren noch nicht gehört, denn die Verlockung
der Wirksamkeit der neuen Gifte war zu groß, im Gegenteil, die
Welle der Wuchsstoffhormone wird noch auf uns zukommen.

Die Forderungen des Deutschen Forstwirtschaftsrates lauten zu dieser
Zeit:

Freiheit am Holzmarkt, Berücksichtigung von Sonderverhältnissen bei
der Besteuerung und Ertragssteigerung als zentrales Ziel, dem sich alle
Maßnahmen der Gesetzgebung und Organisation unterzuordnen haben,
meilenweit entfernt von Dr. Zwölfer.

Im April findet auf Initiative der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
erstmals der Tag des Waldes statt, ein Versuch, die Verbindung zu Politik
und Bevölkerung zu erhalten.

Im September wird der Deutsche Forstverein neu gegründet.

Die Arbeitsgemeinschaft für Naturnahe Waldwirtschaft tagte 1951 in
Bayern.

Ein- und Ausfuhrbestimmungen für Holz werden liberalisiert. Selbst
„Holz für Gehstöcke, Schirme, Peitschen, Werkzeuge und Rührstöcke"
sind jetzt auf der Freiliste und dürfen ab sofort importiert werden.

1952 werden in Südbaden, besonders im Raum Meßkirch nördlich des
Bodensees die letzten Reste der großen Borkenkäferkalamität mit Fangbäumen
und sehr sorgfältiger Begiftung beseitigt.

Im Rückblick war die erfolgreiche Bekämpfung des Borkenkäfers eine
große Leistung, nur vergleichbar mit der ein halbes Jahrhundert später
erfolgten Beseitigung der Schäden des Orkans Lothar.

Die Brennholzknappheit zeigt immer noch ihre Nachwirkungen. Unter
dem Namen „Scheibenholz" wird in Oberschwaben Fichte-Stockholz mit
der schweren Zweimann-Motorsäge nachgeschnitten und zum Preis von
22- DM/rm verkauft.

Der Preis für Fi/Ta-Sth. Kl. B liegt zum Jahresende in Südbaden bei
215 % MZ.

Die Begriffe Sozialkosten (damals 20%) und Weihnachtsgratifikation
tauchen erstmals auf.

1952 war ein Jahr, in dem die Forstwirtschaft erstmals seit Kriegsbeginn
wieder zum Normalbetrieb zurückkehrte. Gehauen wurde streng nach
Hiebsplan und ganz im Sinne des Waldbaus und der Waldpflege. Käuferwünsche
mussten dabei nicht berücksichtigt werden, denn der Holzbedarf
war groß. Man begann im Herbst mit Schwachholzhieben, wobei der Anfall
von Tannen-Zierreisig auf Allerheiligen und auf Weihnachten berücksichtigt
wurde.

Der Erlös aus dem Tannenreisig deckte bei vielen Hieben die Kosten für
die Aufarbeitung des ganzen Hiebes.

Das Holz wurde bis zur Derbholzgrenze aufgearbeitet. Alles Nadelholz
mit Ausnahme des Brennholzes wurde entrindet.


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