Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 70
(PDF, 115 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2007/0070
70

Wolfgang Stengele

Der VW erhält ein synchronisiertes Getriebe und zwei Stopplichter, dies
nur zum allgemeinen Stand der Technik.

In der Literatur erscheinen erstmals sog. Wuchsstoffe, unter ihnen Auxi-
ne und die fälschlicherweise bezeichneten Herbizide, die zunächst aus der
Phenoxyessigsäure abgeleitet wurden, eine US-amerikanische Entwicklung
. Sie wird uns zehn Jahre später in einer Welle der chemischen Euphorie
unter großen Kosten auf die abartigsten Wege führen.

Erste praktische Anwendungen mit NaTA zur chemischen Unkrautbekämpfung
laufen bereits jetzt.

Auf dem Holzmarkt beginnt beim Faserholz erstmals ein Überangebot
aufzutreten, etwas bisher Unbekanntes.

Am 8. Mai wurde das Versteigerungsverbot für Brennholz aufgehoben,
nachdem bereits im vergangenen Herbst die Preise für Stammholz freigegeben
wurden. Damit fällt im Forst der letzte Rest der Planwirtschaft.

Jugendwaldheim, Waldgesinnung, Schulwald, Naturnähe der Kunst und
der Wald in der deutschen Dichtung lassen den Wald in der Fachpresse ein
wenig aus Beruf und Pflicht wandern.

H. Rupf, der spätere Chef der Südwürttemberger Forstverwaltung bringt einen
Leitfaden für den Unterricht an Waldbauernschulen und Landwirtschaftsschulen
heraus mit dem Untertitel „Wenn der Wald stirbt, stirbt das Volk".

Zwar liegt die ganze Palette der Kunststoffe, die in Zukunft dem Rohstoff
Holz Konkurrenz machen, noch vor uns, aber in den USA werden bereits
Abfälle aus Zuckerrohr zu Zeitungspapier verarbeitet.

Unter Leitung von Prof. Dr. Kirwald, einem Experten für die natürliche
Verbauung von Wildbächen, werden die durch Hochwasser am Seebächle
auf Gemarkung Seebach im Bereich des Lenderswald entstandenen Schäden
beseitigt. Die Verbauung erfolgte unter Verwendung von Natursteinen,
Schwellen und Beton so geschickt, dass der künstliche Eingriff sich völlig
der Landschaft angepasst hat. Prof. Kirwald war Heimatvertriebener aus
dem Gebiet der Sudeten.

Die allgemeine Forstpolitik in Südbaden verspricht sich weiterhin durch
den Anbau von Douglasie, Pappel und Roteiche und durch die Aufforstung
von Weidbergen und Grenzertragsböden eine verstärkte Holzproduktion
und damit eine gewaltige Ertragssteigerung zu erreichen. Fünfzig Jahre
später liegt die Forstwirtschaft durch ein Überangebot an Holz und
schlechte Holzpreise am Boden.

Nicht die Masse, der Preis war der entscheidende Faktor für den Ertrag.
Masse und Holzimporte hatten den Preis zerstört.

Erst die Holzexporte der letzten Jahre nach Italien, Frankreich und in
die USA brachten einen Umschwung.

Trotz der verstärkten Entwicklung hin zur Mechanisierung, zu Chemie
und Zuwachssteigerung behält die naturnahe Waldwirtschaft eine breite
Basis im Land.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2007/0070