Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 319
(PDF, 115 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2007/0319
319

„Waag'sche Räder" im Auewald
des alten Forstamtes Renchen

Wolfram Hedemann

Vorwort

Im November 1984 trat der Autor das Forstrevier Achern als Forstrevierleiter
an und wurde im folgenden Jahr von der Forsteinrichtung aufgefordert
, den Auewald des Reviers für die Forstinventur zu kartieren.

Über das Luftbild wurde jede starke Eiche (Überhälter) ermittelt (die
Baumkronen ausgewachsener Eichen können über 15 Meter Durchmesser
haben) und in Karten als x eingetragen. Bei mittelalten und jüngeren
Baumbeständen, vor allem bei flächenhaftem Auftreten der Eiche wurde
eine einfachere Darstellung angewendet. Der Kartierende muss durch das
Begehen des Waldbestandes Karte, Luft- und Waldbild miteinander vergleichen
.

Es konnten große homogene und kleinere Eichenbestände ausgemacht
werden. Dass kleinere Eicheninseln oftmals eine annähernd runde Form
aufweisen konnten, fiel erst mit der Zeit auf.

Das Relief der Bodenstruktur im Auewald ist durch Schiute1 und Gräben
und geringe Höhenunterschiede geformt. Auf diesen oft nur 20 Zentimeter
höheren Böden muss der Waldbauer oder Forstmann oft ganz andere
Baumarten anpflanzen als in den grundwassernahen, also tieferen Böden.
Diese Baumarten sind dann oft Edellaubholzarten oder eben Eichen, die
noch den Vorzug haben, nur dauernasse Standorte zu meiden.

Im Auewald gibt es ausgeprägte Mischwaldungen und auch Monukultu-
ren. Ist die Eiche als Baumart nur eingesprengt, also selten, sieht sie sich
nur durch Spätfröste oder durch wechselnd hohes Grundwasser gestresst.

In größeren gleichförmigen Eichenbeständen finden sich Insekten vielfältiger
Art, vom jüngst bekannt gewordenen Eichenprozessionsspinner bis
zum geschützten Heldbock.

Insekten wie der Frostspanner oder die über 12 cm lang werdende
Schwammspinnerraupe können der Eiche durch Blätterfraß gewaltig zusetzen
. Um diese Gefahren besonders im Frühjahr abzufangen oder zu mildern
, machten sich die Forstleute europaweit Anfang des 19. Jahrhunderts
Gedanken und veröffentlichten diese zu dem Thema Späteiche (später als
die heimischen Arten austreibend) schon ab 1840 in Fachzeitschriften.

Gelegentlich erwähnte Forstdirektor Walter Lang vom Forstamt Oberkirch
die „Waag'schen Räder" oder „Waag'sche Platten", wie sie auch genannt
werden. Die hatten nichts mit Wagshurst zu tun, wo auch wunder-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2007/0319