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Manfred Merker
Abb. 3: Das Franziskanerkloster und seine Lage im Stadtplan von Offenburg von
1500. StA Offenburg 18/3/3
zehntelang ihren Dienst getan hat. Wenige Jahrzehnte nach der Stadtgründung
im Jahre 1240 wurde in Offenburg der Wunsch laut, wie im benachbarten
Straßburg ein Franziskanerkloster in der Stadt zu gründen. 1280
richtete daher der Rat der Stadt an die Ordensleitung in Mainz die Bitte,
Brüder ihres Ordens nach Offenburg „für das gemeinsame Heil aller und
zur Arbeit und vielfachen segensreichen Tätigkeit im Weinberg des Herrn
zu versetzen." Der Bitte der Stadtväter wurde bald entsprochen, die Brüder
unter ihrem Guardian erhielten ein großes Eckgrundstück an der nördlichen
Stadtmauer nahe beim Straßburger Tor zugewiesen. Sie begannen
unter der Anleitung eines ordenseigenen Baumeisters mit ihren Bauarbeiten
an Kloster und Kirche. Als Baumaterial für ihr Kloster schenkte ihnen
Altschultheiß Henricus 1284 einen „einträglichen Steinbruch in Fessenbach
" beim heutigen Schuckshof, vielleicht gehörte auch ein Stück Wald
dazu und ein kleiner Weinberg als Klostergut. Zahlreiche Urkunden belegen
den Besitz der Franziskaner an Reben, Wald und Wiesen zwischen
Kalbsbrunnen, Fessenbach und Albersbach, Orten, zu denen das Kloster
noch heute Verbindungen unterhält.4 Bald gehörte der schlichte Bau mit
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