http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2007/0343
Die Kloslerpforte des ehehemaligen Offenburger Franziskanerkloslers
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Abb. 5: Das gotische Eisenschloss. Foto M. Merker
erhalten.9 Rechts daneben diente ein handgroßer Türgriff zum Aufziehen
dieser einzigen Außentür des Franziskanerklosters (Abb. 5). Das Schnapp-
schloss wäre sicher noch voll funktionstüchtig, wenn nicht der Schlüssel
irgendwo im Brandschutt von 1689 verloren gegangen wäre. Ein zweiter
passender Schlüssel konnte im gesamten Klosterbereich nicht aufgefunden
werden. Voll funktionsfähig aber ist ein barock verziertes ähnliches, aber
etwas längeres Schnappschloss mit sehr starker Federspannung und noch
vorhandenem Schlüssel, das ganz in der Nähe zu unserem Untersuchungsobjekt
den Zugang zur unteren Sakristei der Hauptkirche versperrt.10
Das vorliegende recht groß dimensionierte Schloss passt stilistisch gut
zu der durch die dendrochronologische Methode ermittelten Datierung der
Tür. Es ist aus geschmiedeten und nicht gewalzten Blechen gefertigt. Das
spricht dafür, dass es sich um ein unmittelbar bei der Herstellung eingebautes
Original und nicht um eine Nachschöpfung des 19. Jahrhunderts
handelt. Auf der Vorderseite war ursprünglich die für diesen Typ übliche
Schlüssellochführung aufgenietet, die Nietlöcher sind noch gut zu erkennen
. Es kann davon ausgegangen werden, dass Mitglieder der dem Kloster
angeschlossenen Elogius-Bruderschaft der Schmiede und Schlosser das
stabile Eisenschloss und die übrigen Türbeschläge in ihrer Offenburger
Werkstatt angefertigt haben.
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