Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 398
(PDF, 115 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2007/0398
398

H.-R. Fluck/W. E. Schäfer

Straßburg Theologie studiert. Von 1626 bis 1651 wirkte er als Pfarrer in
Vorbachzimmern (Hohenlohe), ab 1652 in Oberstetten bei Rothenburg. Als
Kalendermacher war er Autodidakt, hatte aber mit seinen Kalender-Veröffentlichungen
so großen Erfolg, dass er sich mit dem Kalendermachen
wohl oft intensiver beschäftigte als mit seinen Verpflichtungen als Pfarrer
.22 Seine Kalender wurden seit 1654 auch ins Schwedische übersetzt
und lassen sich in diesen Ausgaben dort und in Bibliotheken anderer Länder
zahlreich nachweisen (z. B. in der Harvard Library).

Freund schrieb nach eigenem Bekunden seit 1642/43 Kalender. Der erste
unter seinem eigenen Namen veröffentlichte erschien 1646 bei W. End-
ter, bei dem er sich mehrfach aufhielt. Gut möglich, dass er bei einem solchen
Aufenthalt Q. Moscherosch während dessen Studienjahr in Nürnberg23
kennengelernt hatte.

Moscherosch schrieb sein Widmungsgedicht in deutscher Sprache. Ver-
fasst wurde es von ihm laut Unterschrift an seiner ersten Pfarrstelle, in
„Offendorf am Rhein/ den 9. Tag Hornungs/ [d.h. 9. Febr.] 1653".

Ungebettene
Redliche Kundschafft
Quirini Moscherosch,
Hanauischen Pfarrers zu Offendorf am Rhein/
Betreffend

Die sinnreichen/ wolgefassten/ Welt=berühmten
Jahr=Gangs=Schriften/
Deß Ehrwürdigen Herrn
Marc Freunden.

Was Adams Stamm=Geschlecht: Was Seth und dessen Kinder/

Von hoher Sternen=Kunst die erste Welt gelehrt:
Was Noha/ nach der Flut der Holl entzündten Sünder/

Glückseelig fortgesetzt: Was Abraham vermehrt:
Was der Chaldäer Witz am Himmel konnte weisen:

Was die Aegyptier so hoch berühmt gemacht:
Weß die auß Morgenland noch Jährlich seynd zu preisen:

Das hat/ O Freund! Euch auch in solchen Ruff gebracht/
Daß zu der letzten Zeit/ darinn uns GOTT versparet/

Noch keiner funden ist/ der Euch es gleich gethan/
Geschweigen dann zuvor/ kein Jahr in sich verjähret/

Da Ihr nicht sehten das/ das Niemand sehen kann.
Ihr warnet alle Welt/ in Euern Himmels=Schrifften/

Wie treue Freunde thun. Wann man Euch nur auch glaubt/
Und nicht so leiden ring die Wunder ob den Lüfften

Veracht/ als wäre man der Sunnen gantz beraubt.
Die Welt achts aber nicht! Darf dennoch Traumer schelten/


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2007/0398