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Nachrichten
Franz Breig zum Fünfundsiebzigsten
Offizielle Ehrungen hat er sich dieses Mal verbeten.
Trotzdem sei mir gestattet, zumindest an dieser Stelle,
einen Mann der Tat und seine Taten anlässlich seines
runden Geburtstags ehrend ins Bewusstsein zu rücken:
Franz Breig oder, wie er in seinem Zell genannt wird,
„de Breige Franz". Wenn ein Zeller das sagt, verbinden
sich damit in seinem Gedächtnis unzählige Bilder von
konkretem, kontinuierlichem, uneigennützigem Wirken
Breigs zum Wohl der Stadt Zell im Stadtrat, in der Narrenzunft
und - bestimmt nicht zuletzt in der Bedeutung -
im Historischen Verein.
Franz Breig packt an und sein Wort gilt etwas. Als
vor zwölf Jahren die Erweiterung des Storchenturm-Mu-
seums anstand, schaffte er es, für 2500 Arbeitsstunden
freiwillige Helfer zu mobilisieren und damit unter Führung
des Historischen Vereins den lange gehegten
Wunsch in die Tat umzusetzen. Ein als Ersatzhandlung betriebenes historisches Herumge-
zetere liegt ihm dagegen nicht. Er setzte den Anfang für die Zusammenarbeit mit in den
Zielen verwandten Vereinen, wie dem Schwarzwaldverein, mit Grenzsteinwanderungen. Er
verstärkte die Zusammenarbeit mit den Zeller Schulen, am besten ablesbar in der Förderung
der Bildstein-Aufsätze und deren Publikation in Sonderheften und in „Die Ortenau". Unter
seiner Verantwortung ging der Verein in die Öffentlichkeit mit Ausstellungen (Ernst Peter
Huber, in Zusammenarbeit mit der Familie) und einem vielbeachteten Workshop über Franz
Joseph Ritter von Büß.
Den immer auch mit seinem sprichwörtlichen Humor gewürzten gemeinschaftlichen
Taten stehen höchst individuelle Leistungen gegenüber, mit denen Franz Breig den historischen
Kenntnisstand der ganzen Region des Harmersbachtals um Meilensteine voranbrachte
. Auf 500 Erfassungsbögen und Karteikarten hat er in fleißiger Sammelarbeit Flurnamen
gesichert. Die Grenzen der Raumschaft Zell ist er nicht nur abgeschritten, sondern hat sämtliche
erhaltenen Grenzsteine, auch fotografisch, erfasst. Außerdem archivierte er 200 Kleindenkmale
. Vierzehn Felsenkellcr und acht Eisweiher wurden kartiert und dokumentiert.
Über das Notgeld der Stadt Zell und der Keramik-Fabrik fertigte er eine aufschlussreiche
Ausstellung. 147 Straßennamen wurden mit Erklärungen erschlossen. Einige dieser Feldforschungsprojekte
waren beispielgebend für entsprechende Vorhaben des Gesamtvereins.
Wir haben also allen Grund, Franz Breig für sein vielfältiges Schaffen von Herzen zu
danken und für sein geplantes weiteres Wirken für die Raumschaft Zell und Harmersbachtal
die beste Gesundheit zu wünschen!
Bertram Sandfuchs
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