http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2008/0013
Die heiligen drei König mit ihrigem Stern
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Die Heiligen Drei Könige aus
einer Heiligenlegende von 1866
(Repro: KG. Kaufmann)
Diese Geschichte wurde 1477 in Köln das erste Mal gedruckt und bis zur
Reformationszeit mehrfach neu aufgelegt. Im Jahre 1818 entdeckte Johann
Wolfgang von Goethe eine lateinische Handschrift „Historia trium regum"
und veranlasste eine Übersetzung. Die neue Ausgabe der Legende erschien
im Jahre 1822 bei Cotta im Druck4. Die älteste zuverlässige Nachricht über
den Sternsingerbrauch stammt aus dem Benediktinerstift St. Peter zu Salzburg
, wo 1541 die „Singer mit dem Stern" am Fest „Trium Regum" eine
Geldsumme erhalten. Nach Auffassung von Dietz-Rüdiger Moser kam der
Sternsingerbrauch erst in nachmittelalterlicher Zeit auf, wo er im Umkreis
von Bischofsitzen und Stiften, zunächst von Kloster- und Chorschülern geübt
wurde. Mit den mittelalterlichen Dreikönigspielen ... habe das Sternsingen
nur die stoffliche Basis gemeinsam. Es sei als Antwort entstanden
auf die Kritik der Reformatoren an der Feier des Epiphaniasfestes. Da Luther
die Verehrung der Heiligen Drei Könige strikt ablehnte, wurde der
Brauch konsequenterweise nur in katholischen Regionen gepflegt. Über
knapp 400 Jahre sind keine Quellen bekannt, die uns mehr über die Tradierung
dieses Brauches informieren. Daher soll dies so auch stehen bleiben.
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