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Klaus G. Kaufmann
Dreikönige in Bühl ca. 1957 (Foto: G Kaufmann)
Nun zurück zu unserem eingangs zitierten Spottvers! Dieser „Spottvers"
weist darauf hin, dass das Dreikönigsingen in den meisten deutschsprachigen
Gegenden vormals ein Heischebrauch war, mit dem sich Chorknaben,
Schüler, auch verarmte Handwerker und Soldaten zusätzlichen Unterhalt
verdienten. (Siehe Auszug aus dem „Konradsblatt!) Erst mit der Einführung
der Sternsingeraktion der deutschen Diözesen im Jahre 1959 wurde in
Deutschland generell für einen sozialen Zweck gesammelt. Teilweise wurde
nur gesungen, teils wurden Rollenspiele mit Gesang dargeboten.
Beispiele aus der Gegenwart und nahen Vergangenheit in der Region
Aus dem Jahre 1954 ist für die Pfarrei St. Peter und Paul in der Stadt Bühl
das folgende Rollenspiel bekannt, das damals in den aufgesuchten Wohnungen
, im Krankenhaus und im Altenheim zur Aufführung kam7:
Die Könige: „Dürfen die Heiligen Drei Könige eintreten?"
Lied: „Nun sehet den Stern, den wir bringen:
ein Licht aus der himmlischen Pracht!
Nun höret das Lied, das wir singen:
Ein Lied von der heiligen Nacht!
Wir kamen von weit her gegangen,
durch Meere und Wüsten der Welt,
wo alles noch dunkel verhangen,
weil niemand die Erde erhellt."8
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