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Das Dreikönigsingen in Haslach im Kinzigtal,
sein überliefertes Liedgut und dessen Verbreitung
Alois Krafczyk
Als „Sternsingen" bezeichnet man allgemein jenen Umgang, der zwischen
dem 1. Januar und dem 6. Januar eines jeden Jahres von drei als Kaspar,
Melchior und Balthasar verkleideten Burschen (in neuerer Zeit finden sich
auch schon Mädchen darunter) durchgeführt wird. Dabei trägt diese Gruppe
einen Stern mit sich. Der Sternsingerbrauch - so Prof. Dietz-Rüdiger
Moser (München) in seinem Buch „Bräuche und Feste durch das ganze
Jahr" (Verlag Herder/Freiburg) - kam erst in nachmittelalterlicher Zeit im
Umkreis von Bischofszentren und Stiften auf, wo er zunächst von Kloster-
und Chorschülern ausgeübt wurde. Allgemein aber soll sich das Sternsingen
erst nach 1560, also nach dem Tridentinum verbreitet haben. Die Liedtexte
für das Sternsingen kamen zwischen 1560/65 auf den Markt, zu-
Dreikönigsingen, Illustration
von Curt Liebich vor der Kulisse
des Mühlsteinhofes
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