http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2008/0035
Das Dreikönigsingen in Haslach im Kinzigtal, sein überliefertes Liedgut und dessen Verbreitung 35
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Haslacher Dreikönige, Sterndriller (= Laternenträger) und die Familie Heinrich
August Schaettgen (Herausgeber der „Neuen Alten Haslacher Weihnachtslieder")
Hirten erwacht", „Stille rings" oder „Hört Menschen die ihr diese Erd" vor.
Diese neun überlieferten Dreikönigslieder werden in den Weihnachtsgottesdiensten
ebenso voller Inbrunst gesungen wie beim Dreikönigsingen,
allerdings bleibt davon das zehnte Lied unberührt, das „Potz tausend lieber
Bua ...". Heinrich Hansjakob, Jahrzehnte fern seiner Heimatstadt lebend,
stand eines Tages beim ehemaligen Zehntgebäude und lauschte dem Gesang
der Heiligen Dreikönige. In seinen Jugenderinnerungen durchdringt
viel Wehmut dieses wie folgt geschilderte Erlebnis zur Dreikönigszeit:
„Fast dreißig Jahre später, am Abend vor dem Dreikönigstag 1876 stand
im Kirchgässle, im Dunkel der Nacht, eine lange Gestalt an der Ecke
des westlichen Zehntgebäudes, als eben die drei Könige vor dem Hause
sangen, das zu meiner Zeit der ,Bergfidele' bewohnte. Die Knaben hatten
Scheins erst angefangen und waren von wenigen Kindern noch begleitet
, sie sangen das Lied ,0 Jesulein ...Da liefen dem Manne, der
ungesehen in ihrer Nähe stand, die Tränen von den Augen; er gedachte
der Jugendzeit, seiner eigenen Dreikönigswürde und des kindlich seligen
Glückes jener Tage, da auch er dem Sternen gefolgt und gesungen
, O Jesulein
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